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1752 Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010<br />
Anlagen<br />
Gefasste Beschlüsse<br />
Zum TOP 1:<br />
Wahl eines Mitgliedes des Präsidiums<br />
Der Landtag Brandenburg hat in seiner 23. Sitzung am 7. Oktober<br />
2010 für die SPD-Fraktion Herrn Abgeordneten Ralf Holzschuher<br />
als Mitglied des Präsidiums gewählt.<br />
Zum TOP 2:<br />
Flugrouten am BBI: Lärmschutz muss Priorität haben<br />
Der Landtag Brandenburg hat in seiner 23. Sitzung am 7. Oktober<br />
2010 folgende Entschließung angenommen:<br />
„Daten auf den Tisch - Lärmschutz sichern<br />
In der Sitzung der Fluglärmkommission für den Flughafen<br />
Schönefeld vom 6. September 2010 hat die Deutsche<br />
Flugsicherung (DFS) eine Grobplanung für die Abflugrouten<br />
am künftigen BBI zur Diskussion gestellt, die<br />
deutlich von der abwich, wie sie dem Planfeststellungsbeschluss<br />
zu Grunde lag. Diese Planung ist bei den Bürgerinnen<br />
und Bürgern in weiten Regionen auf großes Unverständnis<br />
gestoßen, die sich bislang gar nicht oder zumindest<br />
deutlich weniger vom Fluglärm des künftigen BBI<br />
betroffen glaubten.<br />
Wenn auch die Festlegung der entsprechenden Routen<br />
und Verfahren ausschließlich in der Zuständigkeit der Bundesbehörden<br />
liegt und dem Land keine formalen Mitwirkungsrechte<br />
eröffnet sind, sieht der Landtag sich und<br />
auch die Landesregierung in der Pflicht, alles Erdenkliche<br />
zu tun, um die Lärmbelästigung der betroffenen Bürger<br />
so gering wie möglich zu halten.<br />
1. Grundlage hierfür ist zunächst ein deutlich transparentes<br />
Verfahren, das inhaltlich die Betroffenen möglichst<br />
einbezieht. Dies ist nur dann gegeben, wenn<br />
die DFS in ihrer Kommunikation nicht nur die Fluglärmkommission<br />
einbezieht, sondern eine Diskussionsplattform<br />
für weitere interessierte Gemeinden<br />
wie Bürgerinitiativen eröffnet und überdies ihre Internetdarstellung<br />
für alle Interessierten nachhaltig<br />
optimiert.<br />
2. Materiell sind inhaltliche umfassende und verlässliche<br />
Informationen unabdingbare Grundlage einer<br />
sachlichen Erörterung. Das bedeutet zunächst die<br />
Vorlage alternativer Planungen und ergänzender Informationen<br />
durch die DFS zu den heute beflogenen<br />
und den geplanten Flugrouten für den Instrumenten-<br />
wie für den Sichtflugverkehr. Dabei sollte auch<br />
die Darstellung der jeweiligen Flugkorridore, Zahl<br />
der Flüge pro Flugzeugmuster, Höhe und Lärmbelastung<br />
einbezogen sein, und zwar von allen Gemeinden/Städten,<br />
die in einer Höhe bis zu 3 000 m<br />
überflogen werden.<br />
Zum TOP 8:<br />
3. Der Landtag bittet die Landesregierung, sich beim<br />
Bundesverkehrsminister beziehungsweise den Bundesbehörden<br />
und der DFS nachdrücklich für eine<br />
stärkere Gewichtung der Lärmschutzaspekte einzusetzen.“<br />
Initiative für einen zukunftsfähigen und modernen Radverkehr<br />
in Brandenburg<br />
Der Landtag Brandenburg hat in seiner 23. Sitzung am 7. Oktober<br />
2010 folgenden Beschluss gefasst:<br />
„Radverkehr und Radtourismus fördern -<br />
Bau, Beschilderung sowie Pflege und Erhaltung<br />
von Wegen verbessern<br />
Der Landtag stellt fest:<br />
Dem Radverkehr kommt auch in Zukunft eine hohe Bedeutung<br />
im Schüler-, Berufs- und Freizeitverkehr zu. Radverkehr<br />
ist zugleich eine Fachaufgabe und eine Querschnittsaufgabe<br />
der verschiedenen föderalen und fachlichen<br />
Ebenen. Daher sind sowohl die eindeutige Klärung und<br />
Benennung von Zuständigkeiten notwendig als auch ein<br />
integriertes und kooperatives Vorgehen.<br />
Die Landesregierung wird aufgefordert,<br />
1. auch künftig Radverkehr und Radtourismus als<br />
wichtige verkehrs- und wirtschaftspolitische Aufgaben<br />
zu behandeln;<br />
2. der Instandhaltung von Radwegen künftig Vorrang<br />
einzuräumen und dies weiterhin durch ein Instandhaltungsmanagement<br />
zu unterstützen, das den hohen<br />
Qualitäts- und Ausbaustandard der brandenburgischen<br />
Radwege sichert;<br />
3. sich beim Neubau von Radwegen auf die Verbesserung<br />
der Verkehrssicherheit durch straßenbegleitende<br />
Radwege, auf Lückenschlüsse von touristischen<br />
Fernradwegen und auf die Verzahnung von touristischen<br />
und straßenbegleitenden Radwegen zu konzentrieren.<br />
Beim Thema Verkehrssicherheit soll eine<br />
enge Zusammenarbeit mit dem Forum Verkehrssicherheit<br />
erfolgen;<br />
4. sich weiterhin beim Bund dafür einzusetzen, dass in<br />
den kommenden Jahren ein hohes Mittelvolumen<br />
für den Neubau und Unterhaltung beziehungsweise<br />
Instandhaltung von Radwegen an Bundesstraßen zur<br />
Verfügung steht;<br />
5. gegenüber den Kommunen darauf hinzuwirken, dass<br />
sie die hohe Qualität der touristischen Radwege<br />
durch kontinuierliche Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen<br />
dauerhaft sicherstellen;<br />
6. im I. Quartal 2011 einen Vorschlag für die Regelung<br />
der Zuständigkeit für die Beschilderung von Radwegen<br />
in Brandenburg zu unterbreiten, um eine einheitliche<br />
Beschilderung im ganzen Land herbeizuführen.<br />
Hierzu gehört auch die Prüfung, ob und<br />
wie durch die Führung (Anlage und laufende Aktualisierung)<br />
eines landesweiten Radwegekatasters