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Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010 1695<br />

Es ist nicht allein das Verdienst der Polizei. Aber ich möchte<br />

den Kolleginnen und Kollegen von hier aus meinen herzlichen<br />

Dank aussprechen.<br />

(Beifall SPD und DIE LINKE)<br />

Es ist überwiegend das Verdienst der Polizei, dass wir konstatieren<br />

konnten: Brandenburg ist in den letzten Jahren sicherer<br />

geworden. Die erfasste Kriminalität ist um ein volles Drittel<br />

zurückgegangen. Außerdem ist uns allen klar, dass die Mittel<br />

aus dem Solidarpakt, die Mittel der Europäischen Union und<br />

die Mittel aus dem Länderfinanzausgleich in den kommenden<br />

Jahren drastisch sinken werden, und zwar um ca. 2 Milliarden<br />

Euro bis zum Jahre 2020.<br />

Wer weniger Geld hat, muss schauen, dass das verbleibende<br />

Geld effektiver und an der richtigen Stelle eingesetzt wird.<br />

(Zuruf von der CDU)<br />

Es geht nicht an, dass dieses als Politik nach Kassenlage diffamiert<br />

wird. Wer nicht auf das zur Verfügung stehende Geld<br />

schaut, dem könnte man mit Recht Verantwortungslosigkeit<br />

vorwerfen. Und wenn das noch von der Seite kommt, die mit<br />

dafür einzustehen hat, dass auf der Bundesebene Entscheidungen<br />

getroffen werden, die weiterhin Länder und Kommunen<br />

massiv belasten, dann ist das schon fast ein Stück aus dem Tollhaus.<br />

(Beifall DIE LINKE und des Abgeordneten Bischoff<br />

[SPD])<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Lebenschancen in<br />

Brandenburg entscheiden sich heute in allererster Linie an Bildungsfragen.<br />

Gute Bildung für alle von Anfang an ist das oberste<br />

Prinzip dieser Landesregierung. Wer in die Bildung investiert,<br />

investiert in die Zukunft. Das ist eine Binsenweisheit. Das<br />

hat für die Landesregierung oberste Priorität. Deshalb stellen<br />

wir neue Lehrer ein und geben wir auch mehr Geld in die Kitas.<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Um das auch in Zukunft<br />

tun zu können, müssen wir alle Effizienzreserven in der<br />

Landesverwaltung heben. Da kann und darf es keine Tabus geben,<br />

auch nicht bei den Strukturen der Polizei. Genau deshalb<br />

machen wir die Polizeireform, damit am Ende eine schlagkräftige,<br />

effiziente und motivierte Polizei steht, ein sicheres Land,<br />

und wir auch in Zukunft Investitionen in Bildung, Kitas und<br />

Wissenschaft leisten können. - Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.<br />

(Beifall SPD und DIE LINKE)<br />

Vizepräsidentin Große:<br />

Vielen Dank, Herr Minister. - Wir setzen die Aussprache mit<br />

dem Beitrag der CDU-Fraktion fort. Der Abgeordnete Petke<br />

wird zu uns sprechen.<br />

Petke (CDU):<br />

Frau Präsidentin! Meine sehr gehrten Damen und Herren! Sehr<br />

geehrter Herr Minister, ich darf zunächst den Hinweis auf die<br />

Bundespolitik aufgreifen. Das haben wir schon verschiedentlich<br />

von Ihnen gehört.<br />

Was die Bundesregierung vor allen Dingen zu verantworten<br />

hat, das sind das Sinken der Arbeitslosigkeit an die Drei-Millionen-Grenze<br />

heran und das Steigen der Steuereinnahmen. Von<br />

diesen steigenden Steuereinnahmen wird nicht zuletzt auch unser<br />

Land Brandenburg und werden nicht zuletzt die Kommunen<br />

im Land profitieren. Ich bin gespannt, ob Sie, wenn die<br />

Steuerschätzung erscheint, den Vorschlag, den unsere Fraktionsvorsitzende<br />

zum Umgang mit den steigenden Steuereinnahmen<br />

gemacht hat, gut finden.<br />

(Bischoff [SPD]: Das ist Beschlusslage!)<br />

Aber kommen wir zur Polizeireform. Herr Minister Dr. Woidke,<br />

ich finde, Sie sollten Ihren Antritt als Innenminister zum<br />

Innehalten nutzen, darüber nachzudenken, wie Sie die vollkommen<br />

überzogenen drastischen Sparpläne Ihres Vorgängers<br />

korrigieren können.<br />

Es liegen viele Vorschläge zur Korrektur auf dem Tisch: Vorschläge<br />

des Städte- und Gemeindebundes, Vorschläge auch der<br />

Koalitionsfraktion DIE LINKE, Vorschläge aus den Kommunen,<br />

Vorschläge von einzelnen Abgeordneten aus der SPD-Fraktion.<br />

Sie haben jetzt die Chance, innezuhalten, nachzudenken,<br />

eine Bestandsaufnahme der bisherigen Diskussion vorzunehmen,<br />

wo sie die Pläne Ihres Vorgängers, die viel zu drastisch für<br />

die innere Sicherheit in Brandenburg sind, korrigieren können.<br />

Das ist ja auch eine Chance gegenüber dem Ministerpräsidenten.<br />

Wenn jemand frisch ernannt ist, dann hat er die Kraft, dann<br />

hat er die Möglichkeit, das, was in der Vergangenheit bei diesem<br />

Reformvorhaben schiefgelaufen ist, zu verändern. Sie selbst<br />

haben in der Vergangenheit dazu deutliche Worte gefunden.<br />

(Beifall CDU)<br />

Ich finde, Herr Minister, Sie sollten insbesondere die Chance<br />

nutzen, was die Frage des Erhalts von Wachenstandorten betrifft,<br />

was die Frage des Abbaus von 1 900 Stellen auf 7 000 Polizeibeamte<br />

in Brandenburg betrifft, Korrekturen durchzuführen.<br />

Wir, die CDU-Fraktion, haben die Erwartung, dass Sie nicht<br />

nur Korrekturen vornehmen, sondern wir haben die Erwartung,<br />

dass das Verhältnis des Innenministeriums von der Spitze her<br />

zu den Kommunen wieder auf gesunde Füße gestellt wird. Es<br />

ist uns ganz besonders wichtig, dass zwischen der Landesregierung,<br />

zwischen dem Innenministerium und der kommunalen<br />

Ebene wieder auf Augenhöhe agiert werden kann.<br />

(Beifall CDU und des Abgeordneten Büttner [FDP])<br />

Viele im Land, viele Menschen, Bürgerinnen und Bürger, der<br />

Städte- und Gemeindebund, die Gewerkschaft der Polizei und<br />

andere befürchten, dass mit dem Gesetzentwurf, den wir hier<br />

heute in der 1. Lesung diskutieren, der Rückzug der Polizei aus<br />

der Fläche des Landes beginnt. Das wäre fatal. Das ist etwas,<br />

was wir natürlich in keiner Weise unterstützen und was wir mit<br />

unseren politischen Mitteln bekämpfen werden.<br />

(Zuruf der Abgeordneten Kaiser [DIE LINKE])<br />

Allerdings ist die Chance da, dieses zu korrigieren.<br />

Ich habe sehr wohl registriert, dass Sie - Ihr Amtsvorgänger hat<br />

das nicht getan - auf Kriminalitätsschwerpunkte Rücksicht neh-

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