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Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010 1741<br />

Gutachten des Deutschen Instituts für Weltwirtschaft, welches<br />

sich über die Einnahmen geäußert hat, wenn es zu einer Liberalisierung<br />

des Glücksspielmarktes kommt, dass nämlich die<br />

Einnahmen des Staates deutlich steigen werden.<br />

Sie haben gesagt, dass die Bundesländer Bayern und Niedersachsen<br />

das genauso sehen wie Sie. Da muss ich Sie leider enttäuschen.<br />

Es gibt eine Einigung der Koalition in Bayern, es gibt<br />

eine Einigung der Koalition in Niedersachsen, in Schleswig-<br />

Holstein sowieso, dort steht es im Koalitionsvertrag, in Hessen<br />

auch. Genau diese vier Länder haben sich in den Regierungsfraktionen<br />

auf eine Liberalisierung des Glücksspielstaatsvertrages<br />

geeinigt. Ich sage Ihnen auch das Ergebnis. Es ist eigentlich<br />

nicht das, was wir wollen. Aber wenn Sie bei Ihrer harten<br />

Haltung bleiben, auch die Landesregierung, wahrscheinlich auch<br />

Ihre Kolleginnen und Kollegen in den SPD-geführten Landesregierungen,<br />

dann wird es eben am Ende in Deutschland zwei<br />

Staatsverträge geben. Das ist eine klar formulierte politische<br />

Aussage dieser vier Bundesländer. Wenn das so ist, dann werden<br />

Sie sich am Ende fragen müssen, warum Brandenburg Geld<br />

verliert, während alle anderen Zuwächse in den Einnahmen haben<br />

werden.<br />

Dass Brandenburg da sowieso eine sehr starre Haltung hat,<br />

Herr Staatssekretär, das ist uns bekannt. Wenn ein Unternehmen<br />

nur eine Gesprächsanfrage beim Glücksspielreferenten<br />

des Innenministeriums stellt und diese Anfrage dann nicht etwa<br />

nur abgelehnt wird, sondern dieses Unternehmen, das sich in<br />

Brandenburg ansiedeln wollte, sogar eine Unterlassungsverfügung<br />

bekommt, dass es sich nicht einmal mehr für ein Gespräch<br />

bei Ihnen melden darf, dann wissen wir, wie weit Brandenburg<br />

gekommen ist. Das ist unverantwortlich, Herr Zeeb.<br />

(Beifall FDP und CDU)<br />

Frau Geywitz, schauen Sie einmal nach Schleswig-Holstein! In<br />

Schleswig-Holstein beantragen Firmen jetzt Lizenzen. Diese<br />

Firmen wollen natürlich auch nach Deutschland kommen. Es<br />

sind auch große deutsche Firmen dabei. Das sind doch keine<br />

Internetklitschen, von denen wir hier reden. Das sind Firmen,<br />

die teilweise über Tausend Angestellte haben, die auch hier in<br />

Deutschland ansässig sind, die ihren Betrieb nur ausgelagert<br />

haben, vornehmlich nach Malta, da haben Sie Recht, vornehmlich<br />

nach England, weil es dort liberaler zugeht.<br />

(Frau Geywitz [SPD]: Weil es da billiger ist!)<br />

- Das stimmt doch gar nicht, Frau Geywitz. Das, was Sie in der<br />

Konsequenz fordern - Herr Zeeb und Herr Görke haben es gesagt,<br />

er hat es vorhin auch im RBB gesagt -, ist eine Verstaatlichung<br />

der gewerblichen Automatenwirtschaft. Das wollen Sie.<br />

Es wundert mich im Übrigen, dass die Grünen das auch wollen.<br />

Die zweite Konsequenz, die daraus zu folgern ist: Es wird<br />

Internetsperren geben. Das wundert mich bei den Grünen noch<br />

viel mehr. Bisher habe ich Ihre Position dazu eigentlich immer<br />

anders verstanden.<br />

Ein duales System ist selbstverständlich auch mit der Forderung<br />

der Europäischen Union nach Kohärenz vereinbar. Es gibt<br />

genügend Gutachten, die das bestätigen. Insofern ist ein duales<br />

System der vernünftigste Weg, den es gibt, der auch dazu führen<br />

wird, dass es Einnahmesteigerungen geben wird, die wir<br />

dann für den Breitensport, für den Spitzensport und eben auch<br />

für die Freie Wohlfahrtspflege verwenden könnten. - Vielen<br />

Dank.<br />

(Beifall FDP und CDU)<br />

Vizepräsidentin Große:<br />

Wir sind damit am Ende der Aussprache und kommen zur Abstimmung.<br />

Erstens liegt der Antrag in Drucksache 5/2072, Neudruck, vor,<br />

eingebracht von der FDP-Fraktion, „Glücksspielwesen ordnen -<br />

für einen neuen Glücksspielstaatsvertrag“. Wer diesem Antrag<br />

zustimmen möchte, den bitte ich um sein Handzeichen. - Gegenstimmen?<br />

- Stimmenthaltungen? - Bei einer deutlichen<br />

Mehrheit von Gegenstimmen ist der Antrag abgelehnt.<br />

Wir haben zum Zweiten einen Entschließungsantrag, Drucksache<br />

5/2103, eingebracht von den Fraktionen SPD und DIE LIN-<br />

KE, „Neufassung des Glücksspielstaatsvertrages notwendig“.<br />

Wer diesem Entschließungsantrag zustimmen möchte, den bitte<br />

ich um sein Handzeichen. - Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen?<br />

- Bei einer deutlichen Zustimmung ist der Antrag angenommen.<br />

Ich schließe Tagesordnungspunkt 14 und rufe Tagesordnungspunkt<br />

15 auf:<br />

Einsetzung eines Untersuchungsausschusses gemäß<br />

Artikel 72 der Verfassung des Landes Brandenburg<br />

zur Aufklärung von möglichen Versäumnissen und<br />

Fehlern bei Verkäufen landeseigener Grundstücke und<br />

landeseigener Unternehmen zum Schaden des Landes<br />

Brandenburg und der Aufklärung der Verantwortung<br />

der Brandenburger Landesregierungen hierfür (Untersuchungsausschuss<br />

zur BBG- und Immobilienaffäre)<br />

Antrag<br />

von 28 Abgeordneten<br />

Drucksache 5/2100<br />

(Neudruck)<br />

Ich eröffne die Aussprache mit der Antragstellerin Frau Dr.<br />

Ludwig. Bitte, Sie haben das Wort.<br />

Frau Dr. Ludwig (CDU):<br />

Frau Präsidentin! Sehr verehrte Abgeordnete! „Geschäft unter<br />

Sportfreunden“, so begann die Geschichte am 25. August, so<br />

durften wir es im „Stern“-Artikel lesen. Am 2. September gab<br />

es dann dazu eine Sondersitzung des Haushaltskontrollausschusses,<br />

beantragt von der SPD-Fraktion und den Linken, von<br />

Rot-Rot also, wo die Vorwürfe, die dort zu lesen waren, geklärt<br />

werden sollten. Wir haben am 2. September festgestellt, dass es<br />

nach diesem Ausschuss mehr Fragen als <strong>Antwort</strong>en gab.<br />

Am 5. September, also nur drei Tage später, durften wir dann<br />

lesen, dass das Finanzministerium 740 000 Euro an den Investor<br />

für eine Teilfläche zurücküberwiesen hat. Wiederum am<br />

7. September bestätigte das Finanzministerium, dass die Thylander-Gruppe<br />

nichts mit dem Käufer zu tun haben soll. Am

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