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Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010 1713<br />
Im Übrigen - weil das hier teilweise so locker anklingt -: Auch<br />
im ersten Jahr des Stabilitätsrates gibt es Länder dieser Bundesrepublik<br />
Deutschland, die nicht vier grüne Ampeln haben.<br />
Es ist gesagt worden: Im ersten Jahr haben sie alle grüne Ampeln.<br />
- Haben sie nicht alle! Schauen Sie es sich an! Sie werden<br />
ganz schön staunen, welche Länder das sind.<br />
Das heißt, wir machen die jährlichen Berichte mit Darstellung<br />
der Kennziffern zur Beurteilung der aktuellen Haushaltslage,<br />
dazu sind wir verpflichtet, wir machen die Projektion der<br />
mittelfristigen Haushaltsentwicklung auf Basis einheitlicher<br />
Annahmen, wir haben die Feststellung einer drohenden Haushaltsnotlage<br />
anhand von Schwellenwerten, das wird ja immer<br />
verglichen - ich gehe doch davon aus, dass Sie sich angesehen<br />
haben, wie das in Brandenburg aussieht -, und im ersten Berichtsjahr<br />
2010 - das wiederhole ich noch einmal mit Freude -<br />
wird Brandenburg vier grüne Ampeln haben. Auch die Zahlen,<br />
die wir in der mittelfristigen Finanzplanung als Basis genommen<br />
haben, sind grün. Sie sind grün!<br />
Demzufolge sehe ich keinerlei Notwendigkeit, jetzt eine Verfassungsänderung<br />
vorzunehmen. Ich garantiere Ihnen, Sie haben<br />
schon zweimal im Zusammenhang mit der Haushaltsplanung<br />
des Landes Brandenburg die Opposition gehört: Wir<br />
schaffen das, wir kriegen das hin, wir brauchen diese Änderung<br />
unserer Verfassung nicht. - Danke schön.<br />
(Beifall DIE LINKE und SPD)<br />
Präsident Fritsch:<br />
Die letzte Minute seiner Redezeit erhält der Abgeordnete Burkardt<br />
von der CDU-Fraktion.<br />
Burkardt (CDU):<br />
Wenn man gewillt ist, nicht zu sündigen, braucht man auch keine<br />
Gebote in den Dekalog aufzunehmen. Man muss halt nur<br />
daran glauben, dass der, der das sagt, auch nicht sündigen will.<br />
Zwei Anmerkungen zu dem, was der Kollege Bischoff hier ausgeführt<br />
hat, und zu seinem schönen Chart. Herr Kollege Bischoff,<br />
zur Redlichkeit hätte es auch gehört, wenn Sie ausgeführt<br />
hätten, was an der Verschuldung des Bundes an K2-Mitteln<br />
enthalten ist, deren Verteilung Ihre Minister sehr großzügig<br />
in diesem Land vornehmen,<br />
(Beifall CDU)<br />
von einem Kindergarten zur nächsten Schule reisen und dann<br />
von einem Bund-Länder-Programm sprechen, von dem Sie die<br />
Mittel erhalten. Es hätte ein Weiteres dazugehört - ich mache<br />
Ihnen einen Vorschlag für Ihren nächsten Chart für die Haushaltsberatung,<br />
die steht ja noch vor uns -: Nehmen Sie einmal<br />
die Länder Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und meinetwegen<br />
auch noch Hamburg und rechnen Sie diesen Ländern<br />
einmal zu, was sie als Geberländer in den Bund-Länder-Finanzausgleich<br />
und an Solidarpaktmitteln einsteuern, und dann<br />
rechnen Sie einmal das bei Brandenburg ab, was Brandenburg<br />
bekommt, und rechnen es auf die Schulden drauf. Mal sehen,<br />
wie dann Ihr Chart ausschaut. Das wird ein sehr buntes Bild<br />
werden.<br />
(Zurufe von der SPD - Beifall CDU)<br />
Präsident Fritsch:<br />
Meine Damen und Herren, die antragstellenden Fraktionen<br />
beantragen die Überweisung des Gesetzentwurfs in Drucksache<br />
5/2045 an den Hauptausschuss - federführend - und an den<br />
Ausschuss für Haushalt und Finanzen. Wer dem Folge leisten<br />
möchte, den bitte ich um sein Handzeichen. - Gegenstimmen? -<br />
Stimmenthaltungen? - Damit ist das abgelehnt.<br />
Wir kommen zur direkten Abstimmung über den Gesetzentwurf<br />
in Drucksache 5/2045. Wer ihm zustimmen möchte, den<br />
bitte ich um sein Handzeichen. - Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen?<br />
- Ohne Enthaltungen ist der Antrag mehrheitlich<br />
abgelehnt.<br />
Wir schließen Tagesordnungspunkt 7 und kommen zu Tagesordnungspunkt<br />
8:<br />
Initiative für einen zukunftsfähigen und modernen<br />
Radverkehr in Brandenburg<br />
Antrag<br />
der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />
Drucksache 5/1464<br />
Beschlussempfehlung und Bericht<br />
des Ausschusses für Infrastruktur<br />
und Landwirtschaft<br />
Drucksache 5/1998<br />
Wir beginnen die Debatte mit dem Beitrag des Abgeordneten<br />
Dellmann. Er spricht für die SPD-Fraktion. Bitte sehr, Herr<br />
Dellmann.<br />
Dellmann (SPD):<br />
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Fahrradfahrer<br />
sind nicht die langsamsten, sind meistens etwas<br />
schneller, deshalb einen kurzen Redebeitrag. Herzlichen Dank<br />
an alle Kolleginnen und Kollegen aus den beteiligten Fachausschüssen,<br />
dass wir diesen Antrag so auf den Weg haben bringen<br />
können. Ich glaube, es gibt ganz klare Signale auch in das Land<br />
Brandenburg hinein, dass das Land sich auch zukünftig den<br />
Fahrradwegen widmen wird und dass es jetzt primär darum<br />
geht, die hohe Qualität, die wir haben, zu halten und dort, wo<br />
Lücken sind, diese zu schließen, und vor allen Dingen etwas zu<br />
tun: dafür zu sorgen, dass mit der vorhandenen Infrastruktur eine<br />
stärkere Wertschöpfung stattfindet; denn Brandenburg ist<br />
nicht nur ein Ausflugsziel für Berlinerinnen und Berliner, sondern<br />
es ist insgesamt ein Urlaubsziel, ein Fahrradland inzwischen;<br />
dieses gilt es zu erhalten.<br />
Ich glaube, dass es auch gut ist, wenn wir in Punkt 10 sehr klar<br />
sagen, dass wir hier eine Arbeitsgemeinschaft mit initiieren wollen,<br />
wo die Kommunen auch stärker zusammenfinden; denn<br />
darauf, dass die Kommunen auch tatsächlich ihrer Verantwortung<br />
nachkommen können, muss, glaube ich, das Hauptaugenmerk<br />
gelegt werden.<br />
Zum Schluss, lieber Landtagspräsident, eine ganz kleine Bitte<br />
bzw. auch an die Kolleginnen und Kollegen, die mit dem Landtagsneubau<br />
beschäftigt sind: