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1724 Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010<br />

die Fortbildung der Lehrkräfte bezüglich ihrer Diagnosekompetenzen,<br />

als auch an Präzision. Da zeigt sich, dass es lohnenswert<br />

ist, eine funktionierende Verwaltung hinter sich zu haben.<br />

Wir werden beiden Anträgen zustimmen. Das Anliegen als solches<br />

ist nicht besonders komplex. Meine beiden Vorredner haben<br />

sich schon ausführlich dazu geäußert, sodass ich den Eindruck<br />

habe, alles weitere, was ich inhaltlich beizutragen hätte,<br />

würde dem Motto folgen: Es ist schon alles gesagt, nur noch<br />

nicht von mir. - Ich verzichte deshalb darauf.<br />

(Beifall GRÜNE/B90)<br />

Präsident Fritsch:<br />

Vielen Dank. - Die Abgeordnete Große spricht für die Linksfraktion,<br />

vielleicht dem gleichen Prinzip folgend.<br />

Frau Große (DIE LINKE):<br />

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich versuche, mich<br />

kurzzufassen. Herr Kollege Büttner, Sie waren genauso hibbelig<br />

wie Ihr Kollege zuvor und haben sehr schnell nach der Anhörung<br />

einen Antrag erarbeitet, der zudem das ganze Thema<br />

von hinten aufzäumt. Die Bewertung des Lernfortschritts von<br />

Kindern mit einer Rechenschwäche steht an letzter Stelle. Am<br />

Beginn - das hat uns die Anhörung gelehrt - steht die Diagnostik,<br />

zu der die Lehrerinnen und Lehrer befähigt sein müssen.<br />

Ich werfe es Ihnen nicht vor, denn Sie haben in der Anhörung, genau<br />

wie wir, den Leidensdruck der Eltern und Schüler wahrgenommen.<br />

Sie wollen die „Kümmererpartei“ werden und sich nun<br />

auch um solche Probleme kümmern. Ich finde es schade - Thomas<br />

Günther hat es auch gesagt -, dass Sie die Verständigung im<br />

Ausschuss nicht abgewartet haben. Ich finde es auch bedauerlich,<br />

dass Sie sich in der Jamaika-Opposition nicht darauf verständigt<br />

haben, sich unserem Entschließungsantrag anzuschließen, da er<br />

ja auch allen Anforderungen Ihrerseits entspricht. Ein Anruf unsererseits<br />

ist nicht zu erwarten gewesen, vielmehr hätten Sie Ihren<br />

Zuspruch zu unserem Antrag bekunden und Ihren Antrag zurückziehen<br />

können, weil er in unserem Entschließungsantrag aufgegangen<br />

ist. Das wäre eine Möglichkeit gewesen.<br />

(Beifall DIE LINKE)<br />

Insofern ist es schade, aber wir lernen das noch. Ich finde es<br />

schon revolutionär, dass die CDU ihren Namen auf einen Entschließungsantrag<br />

der Linken und der SPD gesetzt hat. Weiter<br />

so! Wir sollten bei Dingen, die mit Ideologie nichts zu tun haben,<br />

zusammenarbeiten.<br />

(Senftleben [CDU]: Das gilt auch umgekehrt!)<br />

- Das ist alles schon da gewesen.<br />

Ich denke, wir sind mit dem Anliegen auf einem guten Weg.<br />

Wir sind gemeinsam dabei, etwas für Kinder mit Rechenschwäche<br />

zu tun. - Vielen Dank.<br />

(Beifall DIE LINKE)<br />

Präsident Fritsch:<br />

Der Abgeordnete Hoffmann setzt die Debatte für die CDU-<br />

Fraktion fort.<br />

Hoffmann (CDU):<br />

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das<br />

Meiste wurde schon gesagt, und ich möchte es nicht wiederholen.<br />

Fakt ist: Die Dyskalkulie - das hat die Anhörung deutlich<br />

gemacht - ist ein recht komplexes Thema. Selbst die Experten<br />

waren sich nicht einig, worin die Ursachen liegen, und daher<br />

sind auch die Lösungsstrategien unterschiedlich. Fakt ist weiter,<br />

dass leider noch viel zu viele Schüler mit einer Rechenschwäche<br />

in ein Lotteriespiel an ihrer Schule geraten, denn sie<br />

haben wenig Einfluss darauf, ob sie aufgefangen werden. Entweder<br />

haben sie das Glück, an einen Mathelehrer zu geraten,<br />

der die Rechenschwäche erkennt und über das Know-how verfügt,<br />

entsprechend zu fördern, oder sie haben Pech und geraten<br />

an einen Lehrer, der die Rechenschwäche nicht erkennt. Viele<br />

Schüler erleben in der Schule ein Martyrium, das von Außenstehenden<br />

gar nicht richtig eingeschätzt werden kann; auch das<br />

wurde in der Anhörung deutlich.<br />

Nun liegt der Antrag vor. Ich bin grundsätzlich der Ansicht,<br />

dass man beim Nachteilsausgleich durchaus auf eine zeitlich<br />

begrenzte Aussetzung der Benotung zurückgreifen können<br />

sollte. Grundsätzlich halten wir natürlich an der Benotung fest.<br />

Wenn Sie, Frau von Halem, die Noten abschaffen wollen, dann<br />

erarbeiten Sie dazu einen Antrag, aber nutzen Sie nicht das<br />

Thema Dyskalkulie dafür. Das passt hier nicht her. Das Problem<br />

ist: Mit dem Aussetzen der Benotung werden nicht die<br />

Ursachen behoben, sondern es wird an den Symptomen herumgedoktert.<br />

Der Kernpunkt ist, dass die Lehrer dazu befähigt<br />

werden müssen, Schwächen wie die Dyskalkulie zu erkennen,<br />

damit die Schüler frühzeitig gefördert werden können. Entsprechende<br />

Förderinstrumentarien müssen vorhanden sein.<br />

Der Antrag der Grünen- und der FDP-Fraktion ist gut gemeint,<br />

der Entschließungsantrag ist gut gemacht; deshalb bitten wir<br />

um Zustimmung.<br />

(Beifall CDU)<br />

Präsident Fritsch:<br />

Minister Rupprecht spricht für die Landesregierung.<br />

Minister für Bildung, Jugend und Sport Rupprecht:<br />

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich nehme den Arbeitsauftrag,<br />

der sich aus dem Entschließungsantrag ergibt, an. -<br />

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

(Beifall SPD)<br />

Präsident Fritsch:<br />

Vielen Dank für diese Spitzenleistung. - Wenn es bei der FDP-<br />

Fraktion keinen Redebedarf mehr gibt, sind wir am Ende der<br />

Rednerliste angelangt. Ich stelle den Antrag der Fraktion der<br />

FDP und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der<br />

Drucksache 5/2069 zur Abstimmung. Wer ihm Folge leisten<br />

möchte, den bitte ich um das Handzeichen. - Gibt es Gegenstimmen?<br />

- Gibt es Enthaltungen? - Ohne Enthaltung ist der<br />

Antrag mehrheitlich abgelehnt worden.<br />

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag<br />

der Fraktionen der SPD, der Linken und der CDU in der Drucksache<br />

5/2106, Neudruck. Wer diesem Antrag Folge leisten möch-

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