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1734 Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP - mit der CDU zusammenfinden<br />

und einen qualifizierten neuen Antrag ausarbeiten,<br />

um Rechtssicherheit für die Hochschulen zu schaffen.<br />

(Zuruf des Abgeordneten Jürgens [DIE LINKE])<br />

- Um ihn noch weiter zu qualifizieren, Herr Jürgens, können<br />

wir ihn ja in den Ausschuss überweisen, um dann mit Ihrer Zusammenarbeit<br />

und mit vielen anderen fachlich begnadeten Kollegen<br />

zu einer Spitzenlösung zu kommen.<br />

(Frau Melior [SPD]: Wir haben ein super System, wir<br />

brauchen diesen Antrag nicht! - Vereinzelt Beifall GRÜ-<br />

NE/B90)<br />

- Frau Melior, Frau Wanka hat dieses System nicht dazu benutzt,<br />

die Rücklagen anzugreifen, das wollte ich auch noch einmal<br />

sagen.<br />

Danke.<br />

(Zurufe von der CDU: Genau! Richtig!)<br />

(Demonstrativer Beifall CDU und GRÜNE/B90)<br />

Vizepräsidentin Große:<br />

Vielen Dank, Frau Abgeordnete Niels. - Nun sind alle wieder<br />

munter, und es geht weiter mit dem Beitrag der Landesregierung.<br />

Frau Ministerin Münch, bitte.<br />

Ministerin für Wissenschaft,<br />

Dr. Münch:<br />

Forschung und Kultur<br />

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich<br />

kann nur hoffen, dass heute kein Vertreter der Hochschulen im<br />

Publikum sitzt, denn ich denke, dieses Niveau haben unsere<br />

Hochschulen nicht verdient.<br />

(Demonstrativer Beifall SPD und DIE LINKE - Jürgens<br />

[DIE LINKE]: Wir sind doch nicht die Kinder der Ministerin!<br />

- Allgemeine Heiterkeit)<br />

- Sollen wir jetzt zum Thema sprechen oder machen wir weiter<br />

Kasperle-Theater, ist die Frage.<br />

(Beifall SPD und DIE LINKE)<br />

Es geht um Planungssicherheit für die Brandenburger Hochschulen,<br />

und dies ist in meinen Augen ein sehr wichtiges Ziel,<br />

denn natürlich geht es um Planungssicherheit und Kontinuität.<br />

(Zuruf von der CDU: Aufrichtigkeit! Ehrlichkeit!)<br />

Dies gilt für die Hochschulpolitik und ganz besonders für dieses<br />

für die Zukunft des Landes so wichtige Politikfeld. Wenn<br />

man den Antrag der Oppositionsfraktionen liest - vielleicht<br />

sollten wir darauf zurückkommen -, hat man den Eindruck,<br />

dass die Haushaltsdebatte, die wir gestern Vormittag begonnen<br />

haben, keine Nachhaltigkeit hinterlassen hat. Ich begreife auch<br />

überhaupt nicht, wieso sich die Oppositionsfraktionen einerseits<br />

darüber beklagen, dass wir zu wenig sparen und zu wenig<br />

nachhaltig mit Finanzen umgehen, und andererseits so tun, als<br />

gäbe es diese Debatte und diese Forderung überhaupt nicht.<br />

Wissenschaft und Forschung haben im Land Priorität, und die<br />

Priorität können Sie in der mittelfristigen Finanzplanung und<br />

im Haushaltsgesetz unseres Landes eins zu eins ablesen. Der<br />

Ausgabenansatz unseres Hochschulkapitels - dazu werden wir<br />

noch detailliert kommen - ist trotz der extrem schwierigen<br />

Haushaltslage noch einmal gewachsen. Von 2009 bis 2011 beträgt<br />

der Aufwuchs im Hochschulanteil 27 Millionen Euro. Das<br />

Globalbudget der Hochschulen hat das Niveau von 240,8 Millionen<br />

Euro. Von Bau- und Geräteinvestitionen will ich erst<br />

einmal überhaupt nicht sprechen. Das sind die Fakten, und dabei<br />

geht es um Planungssicherheit. Sie sind auch herzlich eingeladen,<br />

meine Damen und Herren von der Opposition, mit uns<br />

gemeinsam diese mittelfristige Finanzplanung zu verabschieden.<br />

Aber der richtige Zeitpunkt und der rechte Ort, dies zu<br />

tun, sind die Haushaltsdebatte und das Haushaltsgesetz.<br />

Sie sollten nicht so tun, als stünde die Stabilität der Hochschulfinanzen<br />

ernsthaft infrage. Die Finanzausstattung unserer Hochschulen<br />

ist planbar und stabil. Sie können das gern im Haushaltsgesetz<br />

nachlesen. Sie sollten auch nicht so tun, als sei die<br />

Rücklagenbildung nicht mehr möglich. Es handelt sich um einen<br />

einmaligen Eingriff, denn die Hochschulen können nicht<br />

von der dramatischen Haushaltslage des Landes ausgenommen<br />

werden.<br />

Dieser Eingriff in die Rücklagen bedeutet eine Reduktion von<br />

25 Millionen auf 15 Millionen Euro. Nach wie vor sind 15 Millionen<br />

Euro an Mitteln vorhanden, und ich wüsste gern von einer<br />

Institution im Land, die vergleichbar hohe Rücklagen hat,<br />

auch nach der Entnahme. Insofern ist dieser Eingriff in die<br />

Rücklagen schmerzlich, aber unumgänglich gewesen, weil auch<br />

die Hochschulen einen gewissen Beitrag zur Konsolidierung<br />

erbringen müssen.<br />

(Frau Dr. Ludwig [CDU]: Einmalig!)<br />

Dramatischer wäre es gewesen, wir hätten in den laufenden<br />

Haushalt eingegriffen. Das haben wir nicht getan. Der Haushalt<br />

von 2011 wurde überrollt.<br />

Sie fordern völlig zu Recht eine solide Finanzpolitik, und genau<br />

diese sehen Sie in den Zahlen zum Haushalt 2010, mit dem<br />

wir derzeit leben, sowie in den Zahlen des Haushaltes 2011,<br />

der Ihnen vorliegt. Übrigens beobachte ich, dass angesichts der<br />

klaren Festlegungen im Haushaltsplan für das nächste Jahr in<br />

den Hochschulen mittlerweile auch ein Umdenken stattfindet,<br />

denn es geht um die zeitnahe und zweckentsprechende Verwendung<br />

knapper Mittel, und niemals stand im Hochschulpakt,<br />

dass die Rücklagen über Jahre hinweg angespart werden müssen.<br />

Dies ist auch ein grundsätzliches Missverständnis, Frau<br />

Niels, das in Ihrem Beitrag zum Vorschein kam.<br />

Kurz einen Satz zum Thema Hochschulsteuerung. Wir haben<br />

uns sehr bewusst - dafür bin ich meiner Vorgängerin dankbar -<br />

dafür entschieden, die Hochschulen nicht über einzelne Verträge<br />

zu steuern, denn die Basis ist das Brandenburgische Hochschulgesetz,<br />

und Herr Jürgens hat schon sehr gut ausgeführt, es<br />

gibt einige Instrumente, mit denen wir unsere Hochschulen<br />

sehr effektiv steuern: Das ist das Modell der leistungsbezogenen<br />

Mittelvergabe, das sind die Zielvereinbarungen und der<br />

Hochschulpakt, der sich in entscheidenden Teilen sehr wohl bewährt<br />

hat. Dies insgesamt bildet die Grundlage für eine langfristige<br />

Planungssicherheit und Berechenbarkeit für die Hochschulpolitik<br />

und die Hochschulfinanzierung.

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