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unsere gemeinsamen Träume – etwas, was uns tief gemeinsam verbindet trotz<br />
unserer kulturellen und physischen Unterschiede. Wir müssen sie nur wieder<br />
wachrütteln! Lassen Sie uns darum diese Botschaft weiter nach außen tragen –<br />
zu jenen, die Vielfalt <strong>zum</strong> Anlass nehmen, auseinanderzugehen anstatt zueinander,<br />
die Vielfalt <strong>als</strong> Trennung sehen anstatt <strong>als</strong> Verbindung.<br />
Das Respektieren der kulturellen Vielfalt, der interkulturelle Dialog und die Integration<br />
gelingen nur durch Personen, die daran glauben – Menschen, die bereit<br />
sind den anderen in seiner Unterschiedlichkeit anzunehmen und ihn nicht <strong>als</strong><br />
Problem sondern <strong>als</strong> Bereicherung zu begreifen. Integration fängt nicht nur mit<br />
dem Verstand an, sondern vor allem im Herzen. Wir haben noch zu wenige, die<br />
im Herzen bereit sind, diese gesellschaftlichen Entwicklungen aufzunehmen.<br />
Wir müssen mehr Menschen davon überzeugen und für die Sache gewinnen.<br />
Mit jeder Konferenz, die wir halten, mit jedem neuen Projekt, jeder neuen Initiative<br />
und mit jedem neuen Menschen, den wir dazu gewinnen an die Sache zu<br />
glauben, schaffen wir neuen Boden. Ein koreanisches Sprichwort besagt: „Viele<br />
kleine Flüsse bilden einen großen Strom.“ Lassen Sie uns diesen Strom bilden.<br />
Ich habe diesen Traum, dass meine Kinder ein weitaus toleranteres Deutschland<br />
vorfinden <strong>als</strong> es heute ist. Ich träume davon, dass meine Kinder und deren Enkelkinder<br />
in einer Gesellschaft aufwachsen, in der es selbstverständlich geworden<br />
ist, <strong>zum</strong> Beispiel asiatisch auszusehen und dennoch „Deutsch“ zu sein.<br />
Trotz aller ethnischen und kulturellen Unterschiede müssen wir die gemeinschaftlichen<br />
Werte, die beim Überlebenskampf in Vergessenheit geraten sind,<br />
zurück ins Gedächtnis rufen, wie viel uns doch untrennbar verbindet. Ich stelle<br />
mir vor, dass wir diesen Traum verwirklichen können, wenn wir genügend Menschen<br />
finden, die bereit sind, sich für diese gemeinsamen Werte und Ziele einzusetzen<br />
und sich dafür begeistern können. Wenn diese großen Vorhaben gemeinsam<br />
verfolgt werden, werden sie unsere Kinder und Enkelkinder in eine<br />
bessere Zukunft führen.<br />
Martin Hyun,<br />
EU-Botschafter für das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs 2008,<br />
Krefeld<br />
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