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Editorial<br />
Der Harvard-Politologe Samuel Huntington prophezeit, dass die Globalisierung<br />
Menschen dazu zwingt, noch stärker <strong>als</strong> je zuvor sich ihrer eigenen Kultur, Herkunft,<br />
Identität und Tradition zu besinnen. Barrieren werden von der Mehrheitsgesellschaft<br />
denen gegenüber aufgestellt, die <strong>als</strong> „anders“ eingestuft werden.<br />
So stärkt und konsolidiert man seine eigene Identität. Dieses wiederum fördert<br />
die Abneigung gegenüber Fremden. Politologen und Sozialwissenschaftler prophezeien,<br />
dass durch die Globalisierung die Integrationsbereitschaft auf beiden<br />
Seiten der Mehr- und Minderheitsgesellschaft sinkt. Weil sich das Tempo des<br />
Wandels durch die Globalisierung beschleunigt und dabei einige aufsteigen,<br />
aber viele abstürzen, ist es deshalb schwerer geworden, ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
in unserer Gesellschaft aufrechtzuerhalten.<br />
Deutschland wird im Vergleich zu heute bunter sein und eine vielsprachige Kultur<br />
aufweisen. Wissenschaftler verheißen, dass der Anteil der Personen mit Migrationsgeschichte<br />
in naher Zukunft bis auf 40 Prozent steigen wird. Bereits<br />
heute leben etwa 15 Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland.<br />
In Zeiten der Globalisierung stehen wir aus diesem Grunde vor neuen Herausforderungen,<br />
die wir nur gemeinsam lösen können.<br />
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist es heute wie nie zuvor von großer<br />
Bedeutsamkeit, dass wir den interkulturellen Dialog fortführen, Brücken<br />
bauen durch interkulturelle Projekte und Initiativen und weitere Instrumente finden,<br />
um einen gemeinsamen Weg zu gehen.<br />
Während meiner Universitätszeit in den USA fand ich immer schon Gefallen an<br />
dem Zitat der amerikanischen Anthropologin Margaret Mead, die einst sagte:<br />
„Zweifle nie daran, dass eine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern<br />
kann. Tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jem<strong>als</strong> verändert<br />
wurde.“ Ich empfinde Hoffnung beim Anblick der vielfältigen Projekte, die<br />
mittlerweile entstanden sind, weil viele Mitmenschen es verstanden haben,<br />
dass uns trotz ethnischer und kultureller Unterschiede vieles miteinander verbindet.<br />
Es sind Werte und Ideale, die in unserer aller Herzen und Köpfe lebendig<br />
sind, egal ob In- oder Ausländer. Es sind unsere gemeinsamen Hoffnungen und<br />
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