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Erwachsenenbildung oder „adult education“ in Europa ist ein weites Feld. Im<br />

Sinne des Programms GRUNDTVIG ist Erwachsenenbildung jede Form des<br />

nicht berufsbezogenen Lernens im Erwachsenenalter, ob formal, nicht-formal<br />

oder informell. In der Alltagssprache wird der Begriff „adult education“ – oder<br />

sein Äquivalent in anderen Sprachen – oft sowohl auf allgemeine <strong>als</strong> auch auf<br />

berufliche Bildungsangebote bezogen, vor allem dort, wo es gewachsene Systeme<br />

der allgemeinen Erwachsenenbildung nicht gibt. Auch fällt in Hinblick auf<br />

soziale, persönliche und methodische Kompetenzen die Unterscheidung von<br />

berufsbezogenem und nicht berufsbezogenem Lernen oft schwer. Je nach Bildungssystem<br />

und Förderstrukturen kann das Verständnis von Erwachsenenbildung<br />

eingeschränkt sein, z. B. auf öffentlich getragene oder auf privat getragene<br />

Angebote, auf Angebote für besonders förderungswürdige Zielgruppen<br />

(etwa Ältere, Menschen mit Migrationshintergrund, Strafgefangene), auf Angebote<br />

speziell zur Grundbildung (Spracherwerb, Lesen und Schreiben, Rechnen)<br />

oder auch auf sportliche, politische oder kulturelle Bildung <strong>als</strong> gesellschaftliche<br />

Aufgabe. Entsprechend vielfältig sind die Institutionen, die Erwachsenenbildung<br />

anbieten, und die Aufgaben, die Qualifikation, das Selbstverständnis und die<br />

Beschäftigungsformen der in der Erwachsenenbildung Tätigen.<br />

Die Anforderungen an Fortbildungsangebote, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der Erwachsenenbildung aus verschiedenen europäischen Ländern<br />

besucht werden sollen, sind hoch. Die Themen müssen für die verschiedenen<br />

Bildungssysteme relevant sein. Inhalte und Methoden müssen unterschiedliche<br />

Qualifikationen, unterschiedliche Alltags- und Berufserfahrungen und auch unterschiedliche<br />

Arbeitsweisen und Umgangsformen der Teilnehmenden integrieren.<br />

Auch müssen sie den Umstand berücksichtigen, dass die Begegnung, das<br />

gegenseitige Kennenlernen und der fachliche Austausch zwischen den Teilnehmenden<br />

einen höheren Stellenwert haben <strong>als</strong> in vergleichbaren nationalen Veranstaltungen.<br />

Hier treffen keine Bildungsfachleute aufeinander, die sich auf internationalem<br />

Parkett routiniert bewegen. Es sind Praktikerinnen und Praktiker<br />

aus den verschiedensten Regionen und Systemen Europas, die nicht nur aus<br />

sprachlichen Gründen mehr Zeit <strong>als</strong> gewohnt brauchen, um sich zu verstehen.<br />

Erste praktische Erfahrungen mit diesem Fortbildungsmodell – <strong>als</strong> Teilnehmerinnen<br />

und <strong>als</strong> Kursanbieterinnen – hatten die drei Frauen aus Deutschland,<br />

Finnland und Griechenland bereits gemacht, <strong>als</strong> sie sich 2003 in Heidelberg begegneten<br />

und den Grundstein für das Projekt „ORIENTATION – Assessing Intercultural<br />

Skills in Adult Education“ legten.<br />

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