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Literaturanalyse Integration in die Arbeitswelt durch Gleichstellung

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Pärli/Lichtenauer/Caplazi: <strong>Literaturanalyse</strong> „<strong>Integration</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Gleichstellung</strong>“ 31<br />

2.60 Der Ansatz wurde <strong>in</strong> den USA im Rahmen von Modellprojekten auch methodisch<br />

weiterentwickelt und <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Universitäten wurden Schulungen<br />

<strong>durch</strong>geführt und Stu<strong>die</strong>ngänge zu Supported Employment aufgebaut. 135 Im Jahre 1988<br />

wurde <strong>die</strong> Association of Persons <strong>in</strong> Supported Employment gegründet, <strong>die</strong> sich heute<br />

ASPE nennt. 136<br />

2.61 Die rechtliche Ausgestaltung von Supported Employment <strong>in</strong> den USA wird <strong>in</strong> Teil III<br />

beschrieben.<br />

ee)<br />

Deutschland<br />

2.62 In Deutschland besteht seit e<strong>in</strong>iger Zeit e<strong>in</strong> gesetzlicher Anspruch auf Unterstütze<br />

Beschäftigung. Die Entwicklung des Konzeptes der Unterstützten Beschäftigung hat sich<br />

gemäss DOOSE 137 <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> mehreren Phasen vollzogen. E<strong>in</strong>zelne Projekte<br />

Unterstützter Beschäftigung können <strong>in</strong> Bayern bereits 1986 ausgemacht werden. Im<br />

Rahmen von Modellprojekten, <strong>die</strong> <strong>durch</strong> den europäischen Sozialfonds gefördert wurden,<br />

kam es zwischen 1990 und 1994 zu e<strong>in</strong>er ersten grösseren Welle. Es entstanden<br />

zielgruppenspezifische <strong>Integration</strong>sfach<strong>die</strong>nste (E<strong>in</strong>gliederungsfach<strong>die</strong>nste und<br />

berufsbegleitende Dienste). In ersten Begleitforschungen wurde von positiven<br />

Ergebnissen bei der beruflichen E<strong>in</strong>gliederung von Menschen mit e<strong>in</strong>er geistigen<br />

Beh<strong>in</strong>derung <strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong>en Arbeitsmarkt berichtet. Unter anderem bee<strong>in</strong>flusst und<br />

unterstützt <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Entwicklung h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em rechtbezogenen Ansatz der<br />

Chancengleichheit für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung folgten e<strong>in</strong>e Vielzahl weiterer<br />

Modellprojekte und der bundesweite Ausbau von zielgruppenübergreifenden<br />

<strong>Integration</strong>sfach<strong>die</strong>nsten (IFD) unter E<strong>in</strong>beziehung der Bundesanstalt für Arbeit (heute<br />

Bundesagentur für Arbeit). Die Projekte wurden grösstenteils wissenschaftlich<br />

begleitet. 138 Der Aufbau und <strong>die</strong> <strong>Integration</strong> der <strong>Integration</strong>sfach<strong>die</strong>nste sowie <strong>in</strong>sgesamt<br />

des Modells der Unterstützten Beschäftigung <strong>in</strong> das System der beruflichen<br />

Rehabilitation verliefen nicht immer reibungslos, wie verschiedene Beiträge belegen. 139<br />

Wichtiger Diskussionspartner im Gesetzgebungsprozess war <strong>die</strong> BAG UB.<br />

<strong>Integration</strong>sfach<strong>die</strong>nste wurden zunächst 2000 und dann 2001 im neuen SGB IX<br />

gesetzlich verankert. DOOSE zeigt sich zufrieden darüber, dass <strong>die</strong> gesetzlich genannte<br />

Zielgruppe im Wesentlichen der Zielgruppe des Konzeptes Unterstützer Beschäftigung<br />

entspricht und damit <strong>die</strong> Forderungen der BAG UB weitgehend erfüllt wurden. Das<br />

Gleiche gilt für <strong>die</strong> Aufgaben der IFD, welche se<strong>in</strong>er Ansicht nach den methodischen<br />

Vorgehensweisen von Unterstützter Beschäftigung entsprechen. Job Coach<strong>in</strong>g wird als<br />

e<strong>in</strong>e Aufgabe der <strong>Integration</strong>sfach<strong>die</strong>nste genannt. Der <strong>in</strong>dividuelle Anspruch auf<br />

Arbeitsassistenz wurde ebenfalls im Gesetz verankert. Die Idee ist, dass <strong>die</strong> IFD<br />

leistungsträgerübergreifend organisiert s<strong>in</strong>d. Sie sollen für <strong>die</strong> Arbeitsämter<br />

(Vermittlung) und für <strong>die</strong> <strong>Integration</strong>sämter, ehemals Hauptfürsorgestellen (Begleitung<br />

und Sicherung e<strong>in</strong>es Arbeitsplatzes) sowie für <strong>die</strong> Rehabilitationsträger (E<strong>in</strong>gliederung<br />

nach Unfall) tätig werden. In der Praxis ist <strong>die</strong>s bei weitem nicht immer der Fall. Im<br />

rechtlichen Teil wird genauer auf <strong>die</strong> rechtliche Verankerung von Unterstützter<br />

Beschäftigung <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>gegangen. 140<br />

135 DOOSE (Phasen).<br />

136 für weiterer Angaben siehe Quelle: www.apse.org (22.01.2007).<br />

137 DOOSE (Phasen).<br />

138 siehe z.B. HINZ/BOBAN.<br />

139 vgl. dazu BARLSEN/HOHMEIER.<br />

140 DOOSE (Phasen); vgl. auch DOOSE (Theorie).

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