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Literaturanalyse Integration in die Arbeitswelt durch Gleichstellung

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Pärli/Lichtenauer/Caplazi: <strong>Literaturanalyse</strong> „<strong>Integration</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> <strong>durch</strong> <strong>Gleichstellung</strong>“ 39<br />

Diversity Konzepten andere <strong>Integration</strong>smodelle, <strong>die</strong> sich bei der beruflichen <strong>Integration</strong><br />

von Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung bewährt haben, mit e<strong>in</strong>fliessen.<br />

2.82 Diversity Management hat aus Sicht der Unternehmensberater primär das<br />

unternehmerische Gesamtergebnis zum Ziel. Für PAIREDER und NIEHAUS ist es<br />

deshalb wünschenswert, „den ursprünglich aus der praxisorientierten<br />

Unternehmensberatung kommenden Ansatz mit wissenschaftlich orientiertem<br />

psychologischem und pädagogischen Wissen zu erweitern, um so nicht nur effektiv für<br />

das Unternehmen, sondern effektiv im S<strong>in</strong>n von <strong>Integration</strong> für jene zu se<strong>in</strong>, <strong>die</strong> abseits<br />

der Durchschnittsnorm stehen, weil sie beispielsweise e<strong>in</strong>e Beh<strong>in</strong>derung haben.“ 170<br />

ee)<br />

Disability Management<br />

2.83 Mit spezifischem Blick auf Beh<strong>in</strong>derung wird zurzeit auch von Disability Management<br />

gesprochen. Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kanada entstandenes Konzept, <strong>in</strong> dessen<br />

Zentrum <strong>die</strong> Frage steht, wie verunfallte und erkrankte Mitarbeiter im Arbeitsprozess<br />

gehalten werden können. Da<strong>durch</strong> sollen Kosten gesenkt werden. Beispiele aus e<strong>in</strong>zelnen<br />

Unternehmen zeigen, dass das Konzept <strong>die</strong>sbezüglich <strong>durch</strong>aus erfolgreich ist. Wichtiges<br />

Element ist <strong>die</strong> Früherkennung und Früh<strong>in</strong>tervention. Ausserdem wird gefordert, <strong>durch</strong><br />

gesetzliche Grundlagen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Umsetzung von<br />

Disability Management zu schaffen. 171 Für PAIDERER und NIEHAUS sollten Diversity<br />

Konzepte den Ansatz des Disability Management mit e<strong>in</strong>beziehen. So gibt es <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Unternehmen neben Diversity Managern auch Disability Manager. 172 Es<br />

existieren sehr unterschiedliche Def<strong>in</strong>itionen von Disability Management, denen <strong>in</strong><br />

<strong>die</strong>sem Rahmen nicht weiter nachgegangen werden kann. Die ILO hat e<strong>in</strong>en Leitfaden<br />

für Disability Management herausgegeben und def<strong>in</strong>iert dort Disability Management als<br />

e<strong>in</strong>en „Prozess am Arbeitsplatz, der darauf abzielt, <strong>die</strong> Beschäftigung von Beh<strong>in</strong>derten<br />

<strong>durch</strong> koord<strong>in</strong>iertes Bemühen zu erleichtern unter Berücksichtigung der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Bedarfssituation, der Arbeitsumwelt, der Unternehmensanforderung und der rechtlichen<br />

Verpflichtungen.“ 173 Disability Management konzentriert sich, wie erwähnt, auf bereits<br />

beschäftigte Personen, <strong>die</strong> beh<strong>in</strong>dert werden und nicht auf Neue<strong>in</strong>stellungen. Inwieweit<br />

jedoch generell Menschen mit e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung bei ihrer Arbeitsuche von Disability<br />

Mangement profitieren können, müsste noch genauer untersucht werden. Es wurden<br />

ke<strong>in</strong>e weiterreichenden Untersuchungen hierzu gefunden. Ebenfalls müsste das<br />

Verhältnis von Disability Ansätzen zu anderen <strong>Integration</strong>smodellen wie beispielsweise<br />

dem Konzept der Unterstützen Beschäftigung geklärt werden, bzw. untersucht werden<br />

wie Antidiskrim<strong>in</strong>ierung <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Ansatz <strong>in</strong>terpretiert wird. Im erwähnten Leitfaden der<br />

ILO wird <strong>die</strong> Sicherstellung von Chancengleichheit beispielsweise explizit erwähnt. 174<br />

d) Quoten<br />

aa)<br />

Beschreibung<br />

2.84 In über e<strong>in</strong>em Drittel der von der OECD untersuchten Länder existieren<br />

Verpflichtungen für den Arbeitgeber, e<strong>in</strong>en bestimmten Prozentsatz von Menschen mit<br />

e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung e<strong>in</strong>zustellen. Die vorgeschriebenen Beschäftigungsquoten s<strong>in</strong>d meist<br />

<strong>in</strong> besonderen Gesetzen zur Förderung bzw. zur Beschäftigung von Menschen mit<br />

170 PAIREDER/NIEHAUS, S. 31.<br />

171 BÜHLER/GRUBER/MEURY/ROMEI; auch MERCKX/WAYLAND BIGLER.<br />

172 PAIREDER/NIEHAUS, S. 29.<br />

173 ILO (Leitfaden), S. 3.<br />

174 ILO (Leitfaden), S. 1.

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