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Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule

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Dolmetsch-Projekte<br />

Dolmetschen für den Weltfrieden<br />

102<br />

An einem sonnigen Morgen im März in aller Herrgottsfrüh<br />

fuhr die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

auf Einladung der Bundeswehr in die Infanterieschule<br />

in Hammelburg, in der die sogenannten UN-<br />

MOs ausgebildet werden (United Nations Military<br />

Obervers, die Militärbeobachter der UN). Nachdem<br />

noch ein „schnelles“ Erinnerungsfoto auf der Autobahn<br />

gemacht wurde (Blitzer), erreichten wir<br />

die Kaserne, wo wir sogleich mit Proviant versorgt<br />

wurden. Dort wurden wir in Gruppen eingeteilt, die<br />

sich auf verschiedene Stationen verteilen mussten,<br />

sowohl im Gelände, als auch in „Bonnland“, einer<br />

extra angelegten Stadt für Truppenübungen.<br />

Wir wurden an vier verschiedenen Stationen zum<br />

Dolmetschen eingesetzt.<br />

Negotiation<br />

In Bonnland lautete die Aufgabe für die Unmos<br />

zum ersten Mal mit dem Bürgermeister in Kontakt<br />

zu treten und so viele Informationen wie möglich<br />

über die humanitäre Lage, sowie feindliche Aktivitäten<br />

in2 Erfahrung zu bringen. Diese Aufgabe<br />

wurde durch das schauspielerische Können der Ausbilder<br />

und Role Players, die die UNMOs bis an die<br />

Grenzen ihrer Belastbarkeit trieben, erschwert. Unsere<br />

Aufgabe war es als Sprachmittler zwischen den<br />

UNMOs zu agieren.<br />

Checkpoint<br />

Als unsere Dozentin Lucy Thomson zusammen mit<br />

ihrer Gruppe am Checkpoint ankam, waren alle sehr<br />

aufgeregt, jedoch schon voller Vorfreude auf unseren<br />

Dolmetscheinsatz bei den UN-Friedenstruppen.<br />

Am Checkpoint wurden zwei Phasen durchgespielt:<br />

Phase 1 war die ruhige Phase des Kontrollpunkts,<br />

an der auch unsere Dolmetschkünste (nämlich Spanisch/Englisch<br />

und Englisch/Spanisch) zum Einsatz<br />

kamen. Bei dieser unterstützen wir die „rechte<br />

Hand“ des Campleaders Dimitrij, Quique (Enrique<br />

Garcia, Soldat der Friedenstruppen aus Uruguay).<br />

Phase 2 war eine etwas aggressivere Variante, bei<br />

der die UNMOs unter vorgehaltener Waffe befragt<br />

wurden oder in einem aus Drahtzaun abgegrenzten<br />

Bereich einige Minuten auf Knien ausharren mussten.<br />

Bei dieser Phase haben wir Dolmetscher auch<br />

unsere schauspielerischen Künste unter Beweis stellen<br />

dürfen und Mitglieder des Rebellencamps spielen<br />

dürfen, während die UNMOs mit Campleader<br />

Dimitrij, eine etwas angsteinflößende Person (in<br />

Wirklichkeit jedoch sehr nett) verhandeln mussten.

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