Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule
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Exkursionen<br />
Smart Materials – Chemie mit Grips<br />
Besuch im Fraunhofer Institut für Silicatforschung<br />
50<br />
Am 23.02.2011 bekam die FA 3 Naturwissenschaften<br />
die Gelegenheit, Materialwissenschaftlern einmal<br />
über die Schulter zu schauen. Bei unserem Besuch<br />
im Center Smart Materials (CeSMa) des Fraunhofer<br />
Instituts für Silicatforschung (ISC) in Würzburg<br />
wurden uns viele interessante Einblicke in die aktuelle<br />
Forschung gewährt.<br />
Nach einem herzlichen Empfang wurden wir in einem<br />
Vortrag über die Organisation und Forschungsarbeit<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft informiert.<br />
Wir erfuhren unter anderem, dass Fraunhofer die<br />
größte Organisation für anwendungsorientierte<br />
Forschung in Europa ist, wohingegen die Max-<br />
Planck-Institute einen weitaus theoretischeren<br />
Ansatz verfolgen. Fraunhofer hat vorrangig die<br />
Entwicklung neuer Technologien und den Transfer<br />
in die Wirtschaft zum Ziel. Zu Fraunhofer gehören<br />
80 Forschungseinrichtungen in Deutschland, darunter<br />
allein 60 Fraunhofer Institute, die rund 18 000<br />
überwiegend natur- oder ingenieurwissenschaftlich<br />
ausgebildete Mitarbeiter beschäftigen. Das<br />
Forschungsvolumen von 1,65 Milliarden Euro wird<br />
größtenteils für den Leistungsbereich Vertragsforschung<br />
verwendet. Mit Niederlassungen<br />
in Europa, den USA, Asien und im<br />
Nahen Osten wird auch die internationale<br />
Zusammenarbeit gefördert.<br />
Das eigentliche Thema unseres Besuchs im<br />
Fraunhofer Institut für Silicatforschung (ISC)<br />
in Würzburg, zu dem auch Zweigstellen in<br />
Bronnbach und Bayreuth gehören, war der<br />
Forschungsbereich "Smart Materials". Die<br />
erste Frage, die sich uns aufdrängte, war:<br />
Was sind eigentlich Smart Materials? Diese<br />
sogenannten intelligenten Materialien besitzen<br />
mechanische Fähigkeiten, die man<br />
z. B. mit einem elektrischen oder magnetischen<br />
Feld steuern kann. In der Praxis kann<br />
das so aussehen, dass sich eine zähflüssige<br />
graue Masse durch Einschalten eines Magnetfelds<br />
auf Knopfdruck erhärtet. Schaltet<br />
man das Magnetfeld aus, verflüssigt sich<br />
auch das Smart Material sofort wieder. Welcher<br />
Nutzen könnte darin liegen? Denkbar ist etwa eine<br />
Verwendung in Werkzeugmaschinen. Im produzierenden<br />
Gewerbe müssen häufig mit ein und derselben<br />
Maschine unterschiedlich geformte Teile bearbeitet<br />
werden. Dabei kann es erforderlich sein, dass<br />
das Werkstück zuvor sicher in Halterungen befestigt<br />
wird. Ist nun im Fertigungsprozess ein anders gestal-