Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule
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ist es immer die vorindustrielle Zeit des Mittelalters,<br />
in der es Mühlen gibt, aber keine Fabriken, Könige<br />
und Prinzessinen, aber keine Büroangestellten. Und<br />
doch ist dies fast unerheblich: was zählt, sind die<br />
Geschichten, ist die Schlauheit des Helden, die Anmut<br />
und Schönheit der Heldin, und natürlich zählt<br />
der Schluss: "Sie lebten glücklich und zufrieden bis<br />
ans Ende ihrer Tage", denn das war im wirklichen<br />
Mittelalter den Menschen nur selten vergönnt. Das<br />
Mittelalter ist nur Staffage - nicht umsonst wurden<br />
die Märchen von den Romantikern mit ihrem Mittelaltertick<br />
"entdeckt". Das Hintergundbild zu einem<br />
Märchen malt sich jeder selbst im Kopf, und<br />
dann sind diese alten Geschichten auch heute noch<br />
wahr.<br />
Märchen sind komplexe Metaphern<br />
Metapher = rhetorische Figur, bildlicher Ausdruck,<br />
oft zur Verlebendigung und Veranschaulichung<br />
von abstrakten Begriffen, bei der ein Wort<br />
nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen<br />
Bedeutung benutzt wird („das Haupt<br />
der Familie“ für „Vater“, „Fuchs“ für „listiger<br />
Mensch“), wobei das Gemeinte eine Vorstellung<br />
zum Ausdruck bringt, die aus einem anderen Bereich<br />
stammt und (im Gegensatz zur Metonymie)<br />
keine reale Beziehung zum Gemeinten hat (z. B.<br />
„Bett“ für „Flussrinne“)<br />
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