Integriertes Klimaschutzkonzept - Landkreis Hameln-Pyrmont
Integriertes Klimaschutzkonzept - Landkreis Hameln-Pyrmont
Integriertes Klimaschutzkonzept - Landkreis Hameln-Pyrmont
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KoRiS Zusammenfassung<br />
Zusammenfassung<br />
Mit dem Integrierten <strong>Klimaschutzkonzept</strong> für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Hameln</strong>-<strong>Pyrmont</strong> und seine Städte und<br />
Gemeinden liegt eine umfassende Grundlage für weitere koordinierte Aktivitäten aller Akteure im<br />
<strong>Landkreis</strong> für den Klimaschutz vor, die auf das Ziel ausgerichtet sind, die CO2-Emissionen bis zum<br />
Jahr 2020 um 20 % zu reduzieren und langfristig eine vollständige CO2-Neutralität, mit Deckung des<br />
Energiebedarfs für Strom und Wärme durch erneuerbare Energien aus Ressourcen des <strong>Landkreis</strong>es,<br />
zu erreichen.<br />
Unter Federführung des <strong>Landkreis</strong>es wurde das Konzept in einem einjährigen Prozess erarbeitet, an<br />
dem als Auftragnehmer das Klima-Bündnis e.V. in Frankfurt am Main, das Energie- und Umweltzentrum<br />
am Deister e.V. und das Büro KoRiS - Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung mitwirkten.<br />
In den Prozess zur Konzepterarbeitung wurden alle Städte und Gemeinden und regionale Akteure<br />
aus Bürgerschaft, Wirtschaft, Umweltverbänden, Politik und Handwerk intensiv eingebunden.<br />
Als Grundlage für die Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen wurde durch das Klima-Bündnis die<br />
Energie- und CO2-Bilanz für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Hameln</strong>-<strong>Pyrmont</strong> und seine Städte und Gemeinden erarbeitet.<br />
Bei der Datenerhebung für die Bilanzierung wirkten die Städte und Gemeinden, die Energieversorger<br />
und die Schornsteinfeger intensiv mit. Die Energie- und CO2-Bilanz dokumentiert für das Bezugsjahr<br />
2007 den Strom- und Wärmeverbrauch der Kommunen und gibt einen Überblick der in den<br />
Kommunen verursachten CO2-Emissionen. Das Klima-Bündnis ermittelte für den <strong>Landkreis</strong> einen<br />
CO2-Ausstoß von 8,9 t pro Einwohner und Jahr (t/EW/a). Der Bundesdurchschnitt lag 2007 bei<br />
10,0 t/EW/a. Bei der sektoralen Betrachtung der Ergebnisse wird deutlich, dass die Abweichung vom<br />
Bundesdurchschnitt v.a. auf die Wirtschaftsstruktur im <strong>Landkreis</strong> zurückzuführen ist: die CO2-<br />
Emissionen der Wirtschaft liegen mit 2,3 t/EW/a weit unter dem Bundeswert von 4,9 t/EW/a. Gleichzeitig<br />
liegen die Emissionen der Sektoren 'Private Haushalte' und 'Verkehr' über dem Bundesdurchschnitt.<br />
Für den <strong>Landkreis</strong> und seine Städte und Gemeinden wurden die Emissionen der öffentlichen<br />
Einrichtungen gesondert in der Bilanzierung berücksichtigt. Der <strong>Landkreis</strong> weist eine überdurchschnittliche<br />
Stromproduktion aus erneuerbaren Energien auf örtlicher Ebene auf. Der <strong>Landkreis</strong>durchschnitt<br />
lag 2007 bei ca. 27 % des örtlichen Stromverbrauchs, der Bundesdurchschnitt bei ca. 12 %.<br />
Die Aufteilung in die Sektoren 'Private Haushalte', 'Öffentliche Einrichtungen' und 'Wirtschaft' ermöglicht<br />
sehr detaillierte Aussagen zu den Strom- und Wärmeverbräuchen in den Kommunen und damit<br />
für die Einschätzung der ortsspezifischen Potenziale. Die Potenzialanalyse zeigt auf, dass die vom<br />
<strong>Landkreis</strong> formulierten Ziele im Zusammenspiel von Energieeinsparungen und dem Ausbau erneuerbarer<br />
Energien erreicht und sogar übertroffen werden können. Im Strombereich besteht bis 2020 ein<br />
Potenzial zur Reduzierung der CO2-Emissionen um 54 %. Im Wärmebereich besteht ein Potenzial für<br />
eine Reduzierung um 35 %, das im wesentlichen auf den hohen Wärmeverbrauch der Privaten Haushalte<br />
sowie die Größe und das Alter der Heizungsanlagen im <strong>Landkreis</strong> zurückzuführen ist. Für den<br />
Sektor Verkehr wurde ein Einsparpotenzial in Höhe von 11 % ermittelt. Im Ergebnis besteht das Potenzial,<br />
die CO2-Emissionen des <strong>Landkreis</strong>es bis 2020 um 32 % gegenüber 2007 zu reduzieren. Dabei<br />
bestehen in den Kommunen, wie in Kapitel 4 dargestellt, sehr unterschiedliche Potenziale zur Verringerung<br />
des CO2-Ausstoßes.<br />
Die Potenziale zur Minderung des CO2-Ausstoßes bauen auf einem umfangreichen Katalog von Mittel-<br />
und Langfristmaßnahmen auf. Dieser Maßnahmenkatalog ist für die <strong>Landkreis</strong>ebene und alle acht<br />
Städte und Gemeinden spezifiziert. Für die Sektoren ist eine Bandbreite an möglichen Maßnahmen<br />
dargestellt, die gemeinsam mit den Akteuren im <strong>Landkreis</strong> und in den einzelnen Städten und Gemeinden<br />
erarbeitet wurden. Als wichtiger Teilbaustein des Integrierten <strong>Klimaschutzkonzept</strong>es liefert das<br />
Konzept "Öffentlichkeitsarbeit und Qualifizierung" wichtige Anknüpfungspunkte für den <strong>Landkreis</strong> und<br />
die Kommunen, um eine effektive Öffentlichkeitsarbeit und zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen<br />
für den Klimaschutz zu implementieren. Es stellt aufgrund des großen Bedarfs Maßnahmen zu Nutzerschulungen,<br />
zur Kampagnenorganisation als Motivationsanreiz, zur Handwerkerqualifikation und<br />
die Bildung von Handwerkerverbünden umfassend dar.<br />
Über die mögliche Verringerung des CO2-Ausstoßes hinaus hat die Umsetzung der Empfehlungen<br />
des <strong>Klimaschutzkonzept</strong>es auch positive finanzielle Auswirkungen auf den <strong>Landkreis</strong>. Insgesamt können<br />
im Zeitraum 2007 bis 2020 durch einen geringeren Energieverbrauch etwa 80 Mio. Euro eingespart<br />
werden. Dazu kommen Einnahmen und Arbeitsplatzeffekte durch die örtliche Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien und positive Umsatzeffekte für regionale Unternehmen durch eine forcierte<br />
energetische Sanierung und Modernisierung.<br />
<strong>Integriertes</strong> <strong>Klimaschutzkonzept</strong> für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Hameln</strong>-<strong>Pyrmont</strong> und seine Städte und Gemeinden 1