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Integriertes Klimaschutzkonzept - Landkreis Hameln-Pyrmont

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e.u.[z.] 5. Konzept Öffentlichkeitsarbeit und Qualifizierung<br />

Empfänger von Transferleistungen haben zwar theoretisch einen Sparanreiz, da die Stromkosten<br />

ein in den Regelleistungen eingegliederter Pauschalbetrag sind. Die Information über die Höhe<br />

des Anteils sowie die Regelung der Kostenerstattung sind für die Empfänger jedoch intransparent,<br />

so dass die Handlungsmotivation sehr gering ist. Für die Ausstattung mit Haushaltsgeräten<br />

wird seitens der Kostenträger häufig auf gebrauchte Geräte verwiesen. Deren Stromkosten, die<br />

im Vergleich zu effizienten Neugeräten hoch sind, haben die Empfänger wiederum über die Regelleistungen<br />

zu tragen. Dies führt dazu, dass weniger Geld für andere Ausgaben des täglichen<br />

Bedarfs vorhanden ist. 2<br />

Der Stromverbrauch kann durch ein verändertes Nutzerverhalten und investive Maßnahmen<br />

(Kauf von effizienten Geräten und Produkten) verringert werden. Je nach Investitionsumfang amortisieren<br />

sich diese Maßnahmen innerhalb weniger Monate bis Jahre und verringern damit<br />

dauerhaft die laufenden Stromkosten. Das vorliegende Konzept liefert die Grundlage zur Umsetzung<br />

einer Energieberatungskampagne für die Zielgruppe der einkommensschwachen Haushalte<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hameln</strong>-<strong>Pyrmont</strong>.<br />

5.5.2 Projektbeschreibung<br />

Das Projekt will die Situation einkommensschwacher Haushalte verbessern und zur Einsparung<br />

von Energie und damit zum Klimaschutz beitragen. Dafür werden drei Wege verfolgt:<br />

• Die Information und Beratung der einkommensschwachen Haushalte,<br />

• die Entwicklung von Handlungsanreizen und<br />

• die Verbesserung der Rahmenbedingungen durch Kooperation mit den zuständigen Akteuren.<br />

Für die Qualität des Projekts ist die Kombination dieser drei Wege entscheidend: Ohne Handlungsanreize<br />

wird die Handlungsmotivation gering bleiben. Diese Anreize können jedoch nicht<br />

auf Dauer bestehen, daher ist die handlungsorientierte Beratung und die anschauliche Information<br />

insbesondere der finanziellen Vorteile wichtig für ein Beibehalten des Sparverhaltens. Da bei<br />

der Beratung einkommensschwacher Haushalte verschiedene Akteure (<strong>Landkreis</strong>, Kommunen,<br />

Job Center, soziale Dienste, Wohlfahrtsverbände, Energieversorger) beteiligt sind, ist deren Einbindung<br />

in das Projekt wichtig zum Erfahrungsaustausch und zur Optimierung von Abstimmungsprozessen.<br />

Die Beratung erfolgt in erster Linie über Einzelgespräche in den Wohnungen<br />

der Beratungsempfänger (vor Ort). Ergänzend dazu können Gruppen- sowie Einzelberatungen in<br />

bestimmten Einrichtungen stattfinden. Die Beratung baut auf einer Diagnose des Stromverbrauchs<br />

auf, die in konkrete Handlungsempfehlungen und dazu prognostizierte Kosteneinsparungen<br />

münden. Beratungsschwerpunkt ist die Einsparung von Strom und Warmwasser, da hier<br />

die finanziellen Anreize für die Haushalte der Empfänger von Transferleistungen am deutlichsten<br />

sind. Ergänzend dazu werden bei Bedarf auch Hinweise zur Einsparung von Heizkosten und<br />

Vermeidung von Schimmel durch effizientes Lüften und Heizen vermittelt.<br />

Als Energieberater fungieren zunächst qualifizierte Energieberater mit entsprechender Berufserfahrung.<br />

Die Aufgabe wird später übernommen durch Personen, die über Schulungen mit finanzieller<br />

Förderung seitens der Job Center qualifiziert wurden. Die Trägerschaft des Projektes liegt<br />

beim <strong>Landkreis</strong> <strong>Hameln</strong>-<strong>Pyrmont</strong>.<br />

5.5.3 Zielgruppen<br />

Die Zielgruppen sind Privathaushalte mit geringem Einkommen, die im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hameln</strong>-<br />

<strong>Pyrmont</strong> wohnen. Das können sein:<br />

• Empfänger von Transferleistungen (ALGII, Sozialhilfe),<br />

• Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen (geringverdienende),<br />

2<br />

Siehe Danner (2007): Energiekosten bei ALGII-Empfängern in der Region Hannover. Kurzstudie im Auftrag der<br />

Klimaschutzagentur Region Hannover gGmbh. Hannover.<br />

<strong>Integriertes</strong> <strong>Klimaschutzkonzept</strong> für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Hameln</strong>-<strong>Pyrmont</strong> und seine Städte und Gemeinden 139

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