Integriertes Klimaschutzkonzept - Landkreis Hameln-Pyrmont
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Klima-Bündnis 4. Ergebnisse von Bilanzierung, Potenzialanalyse und Maßnahmen<br />
duzierung und andererseits über eine Veränderungen der Anteile der Energieträger an der Wärmeversorgung<br />
zu erreichen. (s. Kap. 3.2.2 und Tabelle A-8)<br />
In Bad <strong>Pyrmont</strong> sind ca. 40 % der Ölheizungsanlagen älter als 20 Jahre. Der Anteil von sehr großen<br />
Anlagen ist dabei relativ hoch. Dementsprechend ist das Potenzial der Substitution des<br />
Energieträgers Heizöl als hoch einzuschätzen. Auch das gut ausgebaute Erdgasnetz trägt zu<br />
dieser Einschätzung bei.<br />
Bei den Privaten Haushalten besteht durch Effizienzmaßnahmen ein Potenzial zur Reduzierung<br />
des Energieverbrauchs von 26 %. Zusätzlich besteht das Potenzial, die Energieträgerstruktur zu<br />
Gunsten der Energieträger mit geringem CO2-Ausstoß zu verändern. So ist eine Reduzierung<br />
des Heizölanteils von 60 % bis 2020 möglich. Beim Erdgas und der Fernwärme werden Verbrauchsreduzierung<br />
um 5 % angenommen. Der Anteil von Sonnenkollektoren könnte gleichzeitig<br />
gesteigert und die Wärmeerzeugung einer außerhalb der Kernstadt entstehenden Biogasanlage<br />
genutzt werden.<br />
In den Öffentlichen Einrichtungen kann eine Reduzierung des Wärmeverbrauchs um fast 22 %<br />
erreicht werden. Anders als bei den Privaten Haushalten hat die Kommune hier direkte Einflussmöglichkeiten.<br />
Im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen wird daher davon ausgegangen, dass<br />
Ölheizungen vollständig ersetzt werden können und der Verbrauch von Erdgas um 21 % reduziert<br />
werden kann. Der Anteil von Holz bleibt in der Potenzialbetrachtung konstant.<br />
Im Sektor Wirtschaft besteht das Potenzial für eine Reduzierung des Wärmeverbrauchs um fast<br />
26 %. Der Heizölverbrauch könnte um 65 %, der Verbrauch von Erdgas um 10 % reduziert werden.<br />
Diese Reduzierung kann durch eine Steigerung bei den erneuerbaren Energien durch Ausbau<br />
der Sonnenkollektoren um 100 % und die Wärmenutzung einer Biogasanlage ergänzt werden.<br />
Die Energieträger Holz und Umweltwärme bilden für Bad <strong>Pyrmont</strong> keine Möglichkeit zur Substitution<br />
des Heizöls, da in Bezug auf diese Energieträger Hemmnisse gesehen werden, die sich aus<br />
dem Kurort-Status von Bad <strong>Pyrmont</strong> ergeben. Im Bereich der Holznutzung sollen Feinstaubbelastungen<br />
der Luft vermieden werden. Im Bereich der Geothermie wird das Risiko einer Beeinträchtigung<br />
der örtlichen Heilquellen gesehen.<br />
In Bad <strong>Pyrmont</strong> ergibt sich für die drei Sektoren somit ein Potenzial zur Verringerung des CO2-<br />
Ausstoßes gegenüber 2007 um 33,1 % (s. Tabelle 4-14).<br />
Tabelle 4-14: Bad <strong>Pyrmont</strong> / Potenzial 2020: Wärmeverbrauch und CO2-Emissionen nach Sektoren insgesamt<br />
Veränd. zu<br />
2007<br />
kWh / a<br />
Anteil am<br />
Verbrauch<br />
Emiss.faktor<br />
(gCO2/kWh)<br />
CO2-Ausstoß (t)<br />
1 absolut pro EW<br />
Private Haushalte -26 % 185.726.355 60,39 % 209 38.773,55 1,83<br />
Öffentliche Einrichtungen -22 % 6.016.282 1,96 % 227 1.368,39 0,06<br />
Wirtschaft -26 % 115.802.301 37,65 % 237 27.493,94 1,30<br />
Summe -25 % 307.544.938 100,00 % 220 67.635,88 3,19<br />
Verringerung des CO2-Ausstoßes<br />
-33.389,41 -1,57<br />
gegenüber 2007: -33,1 %<br />
Potenzial der CO2-Einsparung beim Verkehr<br />
Für den Sektor Verkehr wird für die Stadt Bad <strong>Pyrmont</strong> eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes<br />
von 12 % angenommen, die durch den Ausbau der ÖPNV-Nutzung, auch in Verbindung mit der<br />
S-Bahn-Anbindung und verschiedene weitere Maßnahmen (s. u.) erreicht werden kann. Für Bad<br />
<strong>Pyrmont</strong> bedeutet dies eine Reduktion der CO2-Emissionen um ca. 0,3 t/EW/a.<br />
<strong>Integriertes</strong> <strong>Klimaschutzkonzept</strong> für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Hameln</strong>-<strong>Pyrmont</strong> und seine Städte und Gemeinden 67