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1 Einleitung

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ESSSTÖRUNGENZudem besteht die Gefahr der verkürzten Adoleszenz, wenn erwachseneBezugspersonen die Heranwachsenden zu einseitig schon als Erwachseneansprechen. Jugendliche funktionieren dann zwar als Erwachsene, jedochohne die Möglichkeit gehabt zu haben, die entsprechenden Reifungs- undDifferenzierungsschritte in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu durchlaufen. (vgl.Buddeberg-Fischer, 2000, 17)4.2.4 KonstitutionstheorieDiese Theorie führt Essstörungen auf biologisch-genetische Faktoren zurück.Sie geht davon aus, dass in den Chromosomen angelegte Merkmaleneurophysiologische Funktionsstörungen bedingen können und somit einerhöhtes Auftreten von psychischen Störungen im allgemeinen oder einerEssstörung im besonderen bedingen. (vgl. Coolen, 2001, 26)Neuere Untersuchungen zeigen, dass genetische Faktoren bei der Entstehungvon Übergewicht eine größere Rolle spielen, als es bisher angenommen wurde.„In einer Studie mit 520 inzwischen erwachsenen Adoptivkindern, die über dasdänische Adoptionsregister identifiziert wurden, konnten Stunkard et al. bereits1986 zeigen, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem BMI dererwachsenen Kinder und dem der biologischen Eltern, nicht jedoch zu dem derAdoptiveltern besteht.“ (Pudel/Westenhöfer, 1998, 148) Pudel und Westenhöferführen weiter aus, dass die Zunahme von Gewicht durch eineinterindividuell unterschiedlich stark ausgeprägte Anpassung des Organismusan die Veränderung der Energiezufuhr gesehen werden kann und somitUnterschiede in der Gewichtszunahme zu einem großen Teil genetischdeterminiert sind. (vgl. Pudel/Westenhöfer, 1998, 150)Die anschaulichsten Indizien für eine genetische Disposition zur Anorexieergeben sich aus Familien- und vor allem Zwillingsuntersuchungen. Beieineiigen Zwillingen sind in bis zu 90% der untersuchten Fälle beideGeschwister betroffen. Ist nur ein Familienmitglied betroffen, steigt dasErkrankungsrisiko bei biologischen Verwandten auf etwa das Dreifache an.(vgl. Cuntz/Hillert, 1998, 56) „Aus diesen Zahlen wurde errechnet, dassgenetische Faktoren bis zu 50% der Varianz des Auftretens von Essstörungenerklären können.“ (Cuntz/Hillert, 1998, 55)30

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