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1 Einleitung

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ESSSTÖRUNGENstellungen kompensiert werden. Beides sind Abwehr- und Schutzmechanismengegen die gefürchtete Leere, gegen den schmerzhaften gefühlten Mangel anBeziehung, emotionaler Versorgung, Nähe und wahrer Autonomie. (vgl. Figura,1997, 14)Essstörungen werden als Form der Abwehr sexueller Wünsche und alsMöglichkeit, die psychosexuellen Entwicklungskrisen der Pubertät zu beendenund in die scheinbar heile Welt der Kindheit zurückzukehren, genutzt. (vgl.Stein-Hilbers & Becker, 1996, 13)4.2.7 Systemtheoretischer AnsatzSystemtheoretische Überlegungen fokussieren Essstörungen in Bezug auf diefamiliäre Interaktion. Hierbei wird die Störung des Essverhaltens nur als einSymptom für die ungelösten Konflikte und unangemessene Kommunikationinnerhalb eines Familiensystems gesehen. Das schwächste Mitglied derFamilie wird zum Symptomträger.Gerlinghoff beschreibt diese Familien als durchschnittliche Mittelstandsfamilien,die sehr auf Normen und Konventionen achten: „Sie legen Wert auf Ordnung,Pflichterfüllung, Anstand, Leistung und Bildung. Sie sind bestrebt, nichtaufzufallen und keinen Anlass zu Kritik zu geben.“ (Gerlinghoff, 1999, 34)Es gibt eine traditionelle Rollenverteilung; von großer Wichtigkeit sind in diesenFamilien Karriere, Erziehung, Ausbildung und Fitness.Nach außen hin scheint die Familie glücklich und heil, aber innerhalb derFamilie werden Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse kaum ausgesprochen.Cuntz beschreibt das Zusammenleben der Eltern von Magersüchtigen alsproblematisch. Jedoch sind diese gezwungen zusammenzuhalten solange dasKind magersüchtig ist. Die Väter in diesen Familien werden häufig alsemotional distanziert beschrieben, wohingegen die Mutter meist alsüberbehütende Person dargestellt wird, die besonderen Wert auf diephysischen Bedürfnisse der Kinder legt, jedoch auf der emotionalen Ebene nurwenig Anteilnahme empfinden kann.In einer amerikanischen Untersuchung von Moreno/Thelen 1993 fiel auf, dassbesonders Mütter von essgestörten Mädchen ihre Töchter als übergewichtig33

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