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EINE EINFÜHRUNG IN DEN THEORETISCHEN TEIL DER ARBEITVon Essstörungen betroffen sind in erster Linie Mädchen und junge Frauenzwischen 12 und 25 Jahren. Im Verhältnis von 1:20 erkranken auch Jungen.(Gerlinghoff/Backmund, 2000, 11)Die Prävalenzzahlen für Anorexia nervosa liegen bei 0,2 bis 2,0% für Frauen.Bulimia nervosa zeigt sich bei 2 bis 4% der Gesamtbevölkerung. Adipositasfindet sich bei 9 bis 25% der Frauen und 10 bis 16% der Männer. (vgl.Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren e.V. (Hrsg.), 1997, 8)Essstörungen sind aber nicht ausschließlich eine Erscheinung der Moderne.Durch die Jahrhunderte hindurch gab es die verschiedenen Formen derEssstörungen, allerdings nicht in einem solchen Ausmaß. Die äußereErscheinung gab und gibt auch heute noch Auskunft über den sozialen Status.Anorexie mit ihren Symptomen wird von Christina von Braun als Form derklösterlichen Askese im Mittelalter beschrieben. (vgl. Braun, in Flaake/King,1995, 215). Barbara Krebs sieht die Ablösung der „Frauenkrankheit“ Hysteriedurch die Essstörungen. (vgl. Krebs in: Landesstelle gegen Suchtgefahren inBaden-Württemberg (Hrsg.), 2000, 25)Auch das Essverhalten unterliegt dem Wandel der Zeit. Im Mittelalterbeispielsweise wurden von denen, die es sich leisten konnten, regelrechte„Fressgelage“ abgehalten. Als Zugabe zum Essen erhielten die Teilnehmereine Feder, um damit den Gaumen zu kitzeln. So konnte erbrochen werden,um Platz für einen nächsten Gang zu schaffen.Es scheint, als sei gerade die Tatsache, dass genügend Nahrung für bestimmtesoziale Kreise zur Verfügung steht, mitverantwortlich für die unterschiedlichstenAusprägungen im Umgang mit Nahrungsmitteln.Es drängt sich die Frage auf, warum der Umgang mit Essen für uns soschwierig geworden ist. Ein Blick in unsere gesellschaftlichen Ideale zeigt, dassdas Thema Ernährung einen besonderen Platz einnimmt.Wir leben in einer Industrienation, in der es ein Überangebot an hochkalorischenund für jeden verfügbaren Nahrungsmitteln gibt. Zugleich bestehtein tradiertes Schlankheitsideal mit einem entsprechenden Figurdiktat. Geradein den westlichen Industrieländern herrscht ein hohes Schlankheitsideal „das5

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