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Castaneda_Eine_andere_Wirklichkeit - WordPress.com

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sprechen über unsere Welt. Tatsächlich halten wir unsere Welt mit unserem innerenGespräch aufrecht.« »Wie tun wir das?«»Wann immer wir aufhören, mit uns zu sprechen, ist die Welt stets so, wie sie seinsollte. Wir erneuern sie, wir stecken sie mit Leben an, wir halten sie aufrecht mitunserem inneren Gespräch. Und nicht nur das, wir wählen auch unsere Wege, indemwir mit uns selbst sprechen. Aber wir wiederholen dieselbe Wahl immer wieder bis zudem Tag, an dem wir sterben, weil wir immer und immer wieder, bis zu dem Tag, andem wir sterben, dasselbe innere Gespräch führen. Ein Krieger ist sich dessenbewußt und bemüht sich, dieses Gespräch einzustellen. Das ist das letzte, was duwissen mußt, wenn du leben willst wie ein Krieger.« »Wie kann ich aufhören, mit mirselbst zu sprechen?« »Vor allem mußt du deine Ohren benutzen, um deinen Augenetwas von ihrer Bürde zu nehmen. Wir sind von Geburt an gewöhnt, unsere Augenzu benutzen, um die Welt zu beurteilen. Wir sprechen mit <strong>andere</strong>n wie mit uns selbsthauptsächlich über das, was wir sehen. Ein Krieger ist sich dessen bewußt undhorcht auf die Welt; er horcht auf die Geräusche der Welt.« Ich legte meine Notizenbeiseite. Don Juan lachte und sagte, er wolle damit nicht sagen, daß ich die Sacheübers Knie brechen müsse und daß das Horchen auf die Geräusche der Weltallmählich und mit viel Geduld geübt werden müsse. »Ein Krieger ist sich bewußt,daß die Welt sich verändert, sobald er aufhört, mit sich zu sprechen«, sagte er, »under muß für diesen gewaltigen Schock vorbereitet sein.« »Was meinst du damit, DonJuan?«»Die Welt ist so-und-so, nur weil wir uns sagen, daß sie so-und-so ist. Wenn wiraufhören, uns zu sagen, daß die Welt so-und-so ist, dann wird die Welt aufhören sound-sozu sein. Im Augenblick, glaube ich, bist du nicht auf einen so plötzlichenSchlag vorbereitet, darum mußt du anfangen, die Welt langsam aufzulösen.«»Ich verstehe dich wirklich nicht.«»Dein Problem ist, daß du die Welt mit dem verwechselst, was die Leute tun. Auchdamit stehst du nicht allein da. Jeder von uns tut das. Die Dinge, die die Leutenormalerweise tun, sind Schilde gegen die uns umgebenden Kräfte. Was wir alsMenschen tun, gibt uns Bequemlichkeit und Macht, so daß wir uns sicher fühlen.Was die Leute tun, ist mit Recht sehr wichtig, aber nur als ein Schild. Wir lernen nie,daß die Dinge, die wir tun, nur Schilde sind, und wir lassen sie über unser Lebenherrschen und über uns herfallen. Tatsächlich könnte ich sagen, daß das, was dieLeute tun, für die Menschheit größer und wichtiger ist als die Welt selbst.« »WasSeite 192

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