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Castaneda_Eine_andere_Wirklichkeit - WordPress.com

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Einleitung .......................................................................................................................4Teil l Die Vorbereitungen auf das Sehen.......................................................................17Teil II Der Weg des Sehens ..........................................................................................96Epilog.........................................................................................................................231EinleitungVor zehn Jahren hatte ich das Glück, einem Yaqui-Indianer aus dem NordwestenMexikos zu begegnen. Ich nenne ihn »Don Juan«. Im Spanischen ist Don eineAnredeform, die Achtung bezeugt. Ich machte Don Juans Bekanntschaft rein zufällig.Ich saß gerade mit Bill, einem Freund, in einer Bus-Station in einer Grenzstadt inArizona. Wir waren sehr schweigsam. An diesem Spätnachmittag erschien dieSommerhitze unerträglich. Plötzlich beugte er sich zu mir rüber und klopfte mir aufdie Schulter.»Dort ist der Mann, von dem ich dir erzählt habe«, sagte er leise. Er machte eineKopfbewegung in die Richtung des Eingangs. Ein alter Mann war gerade eingetreten.»Was hast du mir über ihn erzählt?« fragte ich. »Er ist der Indianer, der über PeyoteBescheid weiß, erinnerst du dich?«Ich erinnerte mich, daß Bill und ich einmal einen ganzen Tag umhergefahren waren,um das Haus eines »exzentrischen« mexikanischen Indianers zu suchen, der indieser Gegend lebte. Wir fanden das Haus nicht, und ich hatte den Eindruck, daß dieIndianer, die wir nach dem Weg fragten, uns absichtlich in die Irre schickten. Billhatte mir erzählt, daß dieser Indianer ein yerbero sei, ein Mann, der Heilkräutersammelt und verkauft, und daß er sehr viel über den halluzinogenen Kaktus Peyotewußte. Er meinte auch, es würde sich für mich lohnen, ihn kennenzulernen. Bill warmein Führer durch den Südwesten, als ich Material und Informationen überHeilpflanzen sammelte, die von den Indianern dieser Gegend verwendet werden. Billstand auf und ging, den Mann zu begrüßen. Der Indianer war von mittlerer Statur.Sein Haar war weiß und kurz, es wuchs ihm ein wenig über die Ohren, was seinerunde Kopfform betonte. Er war sehr dunkel; die tiefen Falten in seinem Gesichtließen ihn alt erscheinen, doch sein Körper war offenbar kräftig und drahtig. Ichbeobachtete ihn einen Augenblick. Er bewegte sich mit einer Gewandtheit, die ich beieinem alten Mann nicht für möglich gehalten hätte. Bill gab mir ein Zeichen, mich zuihnen zu gesellen.»Er ist ein netter Kerl«, sagte Bill zu mir. »Aber ich kann ihn nicht verstehen. SeinSpanisch ist komisch, ein ländlicher Dialekt, glaube ich.«Der alte Mann sah Bill an und lächelte. Und Bill, der nur wenige Worte SpanischSeite 4

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