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Castaneda_Eine_andere_Wirklichkeit - WordPress.com

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Anspielungen und Hinweisen war. Ich brauchte nahezu zwei Stunden, um Don Juanmein System vorzulesen und zu erklären. Ich beendete meinen Vortrag damit, daßich ihn bat, mir mit seinen eigenen Worten zu erklären, worin genau dieVorkehrungen bestanden, die zur Übereinstimmung führten.Als ich fertig war, schaute er mich mißbilligend an. Ich dachte, vielleicht hatte ermeine Erklärung als Herausforderung aufgefaßt; offenbar war er in tiefesNachdenken versunken. Nach einer angemessenen Pause fragte ich ihn, was er vonmeiner Auffassung hielt.Bei meiner Frage verwandelte sich sein finsterer Blick in ein Lächeln und dann bracher in ein dröhnendes Gelächter aus. Ich versuchte ebenfalls zu lachen und fragtenervös, was denn so komisch sei.»Du bist verrückt!« rief er. »Warum sollte sich jemand bei einer so wichtigenGelegenheit wie einem mitote damit aufhalten, Hinweise zu geben? Glaubst du, mankann mit Mescalito herumspielen?«<strong>Eine</strong>n Moment hatte ich das Gefühl, er wolle mir ausweichen; er ging nicht wirklichauf meine Frage ein. »Warum sollte jemand Hinweise geben?« fragte Don Juanhartnäckig. »Du warst bei mitotes dabei. Du solltest wissen, daß dir niemand gesagthat, was du empfinden oder tun sollst; niemand außer Mescalito selbst.«Ich bestand darauf, daß eine solche Erklärung unmöglich sei, und bat ihn abermals,mir zu sagen, wie die Übereinstimmung zustande käme.»Ich weiß, warum du gekommen bist«, sagte Don Juan in geheimnisvollem Ton. »Ichkann dir bei deinem Vorhaben nicht helfen, denn es gibt kein System vonAnspielungen und Hinweisen.«»Aber wie können sich so viele Leute über die Anwesenheit Mescalitos einig sein?«»Sie sind sich einig, weil sie sehen«-, sagte Don Juan erregt, und dann fügte erbeiläufig hinzu: »Warum nimmst du nicht noch mal an einem mitote teil, um selbst zusehen?«. Ich merkte, daß dies eine Falle war. Ich sagte nichts, sondern stecktemeine Aufzeichnungen weg. Er beharrte nicht auf seiner Frage.Nach einiger Zeit bat er mich, ihn zu einem Freunde zu fahren. Dort verbrachten wirden größten Teil des Tages. Im Verlauf des Gesprächs fragte mich sein FreundJohn, wie es um mein Interesse für Peyote stehe. John hatte damals die Peyote-Buttons für mein erstes Erlebnis vor beinah acht Jahren besorgt. Ich wußte nicht,was ich antworten sollte. Don Juan kam mir zu Hilfe und sagte, ich machte mich gut.Auf dem Rückweg fühlte ich mich verpflichtet, eine Bemerkung über Johns Frage zuSeite 23

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