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Castaneda_Eine_andere_Wirklichkeit - WordPress.com

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Ich erinnerte sie daran, daß sie behauptet hatten, er sei zu alt und schwachsinnig,und wies darauf hin, daß ein Schwachsinniger wohl kaum wisse, was um ihn herumvorgeht. Ich betonte, daß mich seine Vitalität und Wachsamkeit immer wieder inErstaunen versetzten.»Niemand kann einen brujo überrumpeln, und wenn er noch HO alt ist«, sagteBenigno mit Bestimmtheit. »Natürlich kann man ihn zu mehreren überfallen, währender schläft. So ist es einem Mann namens Cevicas ergangen. Die Leute hatten genugvon seiner bösen Zauberei und brachten ihn um.« Ich bat sie, mir die Einzelheitendieses Vorfalls zu erzählen, aber sie sagten, das sei noch vor ihrer Zeit oder in ihrerKindheit gewesen. Eligio fügte hinzu, daß die Leute insgeheim glaubten, Cevicas seinur ein Narr gewesen, und daß einem wirklichen Zauberer niemand etwas zuleidetun könne. Ich versuchte sie noch weiter nach ihrer Meinung über Zaubererauszufragen. Sie schienen nicht sehr an diesem Thema interessiert. Außerdemwollten sie aufbrechen und das 22er Gewehr ausprobieren, das ich mitgebrachthatte. Wir schwiegen eine Weile, während wir uns dem dichten Chaparral näherten,bis Eligio, der an der Spitze ging, sich zu mir umdrehte und sagte: »Vielleicht sind wirdie Verrückten. Vielleicht hat Don Juan recht. Schau, was wir für ein Leben führen.«Lucio und Benigno protestierten. Ich versuchte zu vermitteln. Ich pflichtete Eligio beiund erzählte ihnen, ich selbst hätte bemerkt, daß meine Lebensweise irgendwiefalsch war. Benigno meinte, ich hätte wirklich keinen Grund, über mein Leben zuklagen, denn ich hatte doch Geld und ein Auto. Ich erwiderte, daß ich genausogutbehaupten könne, daß es ihnen viel besser gehe, da jeder von ihnen ein Stück Landbesaß. Sie antworteten einstimmig, daß ihr Land in <strong>Wirklichkeit</strong> der Staatsbankgehöre. Ich entgegnete, daß auch mein Auto nicht mir, sondern einer Bank inKalifornien gehöre, und daß mein Leben nur anders, aber keineswegs besser sei alsihres. Wir waren bereits im dichten Buschwerk. Rotwild oder Wildschweine fandenwir nicht, aber wir erlegten drei Eselhasen. Auf dem Rückweg hielten wir bei LuciosHaus und er verkündete, daß seine Frau ein Rabbit-Stew kochen werde. Benignoging in den Laden, um eine Flasche Tequila und für uns ein paar Limonaden zubesorgen. Als er zurückkam, war er in Don Juans Begleitung.»Hast du meinen Großvater beim Bierholen im Laden getroffen?« fragte Luciolachend.»Mich hat man zu dieser Runde nicht eingeladen«, sagte Don Juan. »Ich wollte nurvorbeischauen, um Carlos zu fragen, ob er nach Hermosillo fährt.«Seite 62

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