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Castaneda_Eine_andere_Wirklichkeit - WordPress.com

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und wollte mehr darüber wissen.Ich fuhr damals durch Durango und erinnerte mich, daß Don Juan mir einmal gesagthatte, ich sollte seinen Freund besuchen, der dort lebte. Ich suchte ihn, fand ihn undunterhielt mich einige Zeit mit ihm. Bevor ich abfuhr, überreichte er mir einen Beutelmit Pflanzen und gab mir genaue Anweisungen, wie ich eine davon einpflanzensollte.Auf dem Weg nach Aguas Calientes hielt ich an. Ich versicherte mich, daß niemandin der Nähe war. Mindestens zehn Minuten lang beobachtete ich die Straße und dieUmgebung. Es waren weder Häuser noch am Straßenrand grasende Kühe zu sehen.Auf einem kleinen Hügel hielt ich an. Von dort aus konnte ich die Straße vor undunter mir überblicken. In beiden Richtungen, soweit ich sehen konnte, war siemenschenleer. Ich wartete ein paar Minuten, um mich zu orientieren und um mir DonVicentes Anweisungen ins Gedächtnis zu rufen. Ich nahm eine der Pflanzen, ging inein Kakteenfeld, das sich östlich der Straße erstreckte, und pflanzte sie so ein, wieDon Vicente mir aufgetragen hatte. Ich hatte eine Flasche Mineralwasser dabei, mitder ich die Pflanze begießen wollte. Ich versuchte sie zu öffnen, indem ich denDeckel mit einer Eisenstange abschlug, aber die Flasche zersplitterte und eineGlasscherbe schlug gegen meine Oberlippe, so daß sie blutete. Ich ging zu meinemWagen zurück, um eine weitere Flasche zu holen. Gerade als ich sie aus demKofferraum nahm, hielt ein VW-Bus an und der Fahrer fragte, ob ich Hilfe brauchte.Ich sagte, daß alles in Ordnung sei, und so fuhr er weiter. Ich ging zurück, begoß diePflanze und wollte dann zum Wagen zurückkehren. Als ich noch etwa dreißig Meterdavon entfernt war, hörte ich Stimmen. Ich lief den Abhang zur Straße hinab und sah,wie sich drei Mexikaner an meinem Wagen zu schaffen machten, zwei Männer undeine Frau. <strong>Eine</strong>r der Männer saß auf der vorderen Stoßstange. Er war etwa Endedreißig, mittelgroß und hatte schwarzes, krauses Haar. Er trug ein Bündel auf demRücken und war mit einer alten Hose und einem verwaschenen rosa Hemd bekleidet.Seine Schuhe waren nicht zugeschnürt und wahrscheinlich zu groß. Sie schienenlocker und unbequem zu sitzen. Der Schweiß lief nur so an ihm herunter. Der zweiteMann stand etwa zehn Meter vom Auto entfernt. Er war zierlicher und kleiner als der<strong>andere</strong>, sein Haar war glatt und nach hinten gekämmt. Er trug ein kleineres Bündelund war älter, vielleicht Ende Vierzig. Seine Kleidung war in einem besserenZustand. Er hatte ein dunkelblaues Jackett an, hellblaue Hosen und schwarzeSchuhe. Er schwitzte überhaupt nicht und machte einen abwesenden,Seite 27

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