In - bei Duepublico - an der Universität Duisburg-Essen
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Theoretische Grundlagen<br />
Es gibt allerdings große Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Toxizität von Silberionen<br />
gegenüber Mikroorg<strong>an</strong>ismen und <strong>der</strong> Toxizität gegenüber höheren Org<strong>an</strong>ismen.<br />
Die Toxizität gegenüber Mikroorg<strong>an</strong>ismen ist deutlich höher. [109] Das deutet auf<br />
ein bisher unverst<strong>an</strong>denes und unerforschtes Zwischenspiel zwischen dem Silber<br />
und den biologischen Systemen hin. Zum Beispiel ist es möglich, dass ein<br />
komplettes Partikel von lebenden Zellen aufgenommen wird und Silberionen im<br />
<strong>In</strong>neren <strong>der</strong> Zellen aus den Partikeln herausgelöst werden. [110] Als Modellsystem<br />
zur Erforschung <strong>der</strong> Wirkung von Silber in höheren Org<strong>an</strong>ismen sind Silber-<br />
N<strong>an</strong>opartikel beson<strong>der</strong>s gut geeignet. Trotz des breiten Anwendungsbereichs<br />
von Silber-N<strong>an</strong>opartikeln gibt es eine große <strong>In</strong>formationslücke bezüglich ihrer<br />
biologischen Effekte auf hum<strong>an</strong>e Zellen. [111] Daher ist das <strong>In</strong>teresse <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
Untersuchung <strong>der</strong> biologischen Effekte von Silber-N<strong>an</strong>opartikeln immer größer<br />
geworden [112] , vor allem, da Silber-N<strong>an</strong>opartikel im Moment zu den am meisten<br />
für den kommerziellen Gebrauch eingesetzten N<strong>an</strong>omaterialien zählen. [113,114]<br />
Bisherige Untersuchungen zeigen allerdings, dass biologische und toxische<br />
Effekte <strong>der</strong> Silber-N<strong>an</strong>opartikel von ihrer Art und Größe sowie von den<br />
verschiedenen eingesetzten Zelltypen abhängen.<br />
Neben den bereits bek<strong>an</strong>nten bakteriziden Eigenschaften von Silberionen [115]<br />
gibt es einige Studien, die über den unterschiedlichen Einfluss von Silber-<br />
N<strong>an</strong>opartikeln auf Zellen und Bakterien berichten. Mit dem HIV-I-Virus gehen<br />
die Silber-N<strong>an</strong>opartikel z.B. eine größenabhängige Wechselwirkung ein.<br />
Partikel in einem Größenbereich von 1 bis 10 nm können sich <strong>an</strong> den Virus<br />
binden und diesen dadurch dar<strong>an</strong> hin<strong>der</strong>n, sich <strong>an</strong> Wirtszellen zu binden. [116]<br />
Auch k<strong>an</strong>n die durch Silber-N<strong>an</strong>opartikel induzierte Zellapoptose, <strong>der</strong> induzierte<br />
Zelltod, für die in vitro-Gentherapie eingesetzt werden. [117] Neben <strong>der</strong><br />
Größenabhängigkeit wurde auch bereits eine formabhängige Wechselwirkung<br />
nachgewiesen. Eine komplette Hemmung des Wachstums des gram-negativen<br />
Bakteriums Escherichia coli wurde <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Anwesenheit von flachen<br />
dreieckigen N<strong>an</strong>opartikeln mit einem gesamten Silbergehalt von 0,01 g L -1<br />
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