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EEWärmeG 2011 + EnEV - ENEV-Online.de

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Melita Tuschinski: EEW‰rmeG <strong>2011</strong> + <strong>EnEV</strong> in <strong>de</strong>r Praxis 1.7 Interview zum EEW‰rmeG <strong>2011</strong> - Seite 4 von 5<br />

Fischer: Wichtig f¸r das Ver-<br />

st‰ndnis ist zun‰chst einmal, dass<br />

alle Pflichtanteile immer auf die<br />

Summe aus W‰rme- und K‰l-<br />

teenergiebedarf bezogen sind<br />

und mit <strong>de</strong>r K‰lte, nicht <strong>de</strong>r<br />

W‰rme gerechnet wer<strong>de</strong>n. ß 5<br />

Absatz 5 bestimmt nun Folgen-<br />

<strong>de</strong>s:<br />

1. Die Pflichtanteile f¸r erneu-<br />

erbare K‰lte bei Neubauten<br />

sind die gleichen wie f¸r er-<br />

neuerbare W‰rme aus <strong>de</strong>m<br />

gleichen ÑUrsprungsenergie-<br />

tr‰gerì (siehe ß 5 Abs‰tze 1<br />

bis 4), also 15% bei Solar-<br />

thermie, 30% bei Biogas aus<br />

KWK und 50% aus sonstiger<br />

Biomasse o<strong>de</strong>r Geother-<br />

mie/Umweltw‰rme.<br />

2. Differenziert wird nach Nut-<br />

zung von a) erneuerbarer<br />

W‰rme zur anschlieflen<strong>de</strong>n<br />

K‰lteerzeugung sowie von b)<br />

direkter K‰ltenutzung (bei<br />

Geothermie und Umwelt-<br />

w‰rme). Damit wer<strong>de</strong>n zu-<br />

n‰chst nur die bei<strong>de</strong>n prinzi-<br />

piellen Mˆglichkeiten darge-<br />

stellt; gesetzestechnisch ist<br />

dies nˆtig, weil die Ersatz-<br />

maflnahmen Abw‰rme, KWK<br />

und Fernw‰rme hierauf Be-<br />

zug nehmen, d.h. auch K‰lte<br />

aus Abw‰rme, aus Kraft-<br />

W‰rme-K‰ltekopplung o<strong>de</strong>r<br />

Fernw‰rme (bzw. Fernk‰lte)<br />

ist zul‰ssig (siehe ƒn<strong>de</strong>run-<br />

gen in ß 7).<br />

Einige Beispiele:<br />

a) Wird Solarw‰rme zur K‰lteer-<br />

zeugung genutzt, muss hie-<br />

raus K‰lte in Hˆhe von 15%<br />

<strong>de</strong>s W‰rme- und K‰lteener-<br />

giebedarfs erzeugt und ge-<br />

nutzt wer<strong>de</strong>n. D.h. die 15%<br />

ergeben sich daraus, dass die<br />

W‰rme urspr¸nglich aus Sola-<br />

rer Strahlungsenergie<br />

stammt.<br />

b) Analog gilt bei K‰lte aus ei-<br />

ner Biogas-Kraft-W‰rme-<br />

K‰ltekopplungsanlage ein<br />

Pflichtanteil von 30% K‰lte<br />

am W‰rme- und K‰lteener-<br />

giebedarf.<br />

c) Bei K‰lte aus Geothermie<br />

o<strong>de</strong>r Umweltw‰rme (z.B.<br />

durch Nutzung von Erdw‰r-<br />

metauschern, durch passive<br />

K¸hlfunktion bei W‰rmepum-<br />

pen o<strong>de</strong>r Nutzung von kaltem<br />

Grund- und Oberfl‰chenwas-<br />

ser) gelten 50 Prozent<br />

Pflichtanteil.<br />

Weitere Nebenbedingungen sind<br />

in Anlage IV geregelt.<br />

9. Wer das EEW‰rmegesetz er-<br />

f¸llen muss ist verpflichtet,<br />

auch die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Nachweise zu liefern. Daf¸r soll<br />

das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium<br />

zusammen mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-<br />

bauministerium nun auch For-<br />

mulare f¸r Nachweise, Anzeigen<br />

und Bescheinigungen einf¸hren.<br />

Allerdings, bringt das novellier-<br />

te Gesetz etliche Erg‰nzungen<br />

dazu, dass leicht <strong>de</strong>r Eindruck<br />

entsteht, dass es nicht einfa-<br />

cher son<strong>de</strong>rn eher komplizier-<br />

ter wird (weitere Daten anfor-<br />

<strong>de</strong>rn, an<strong>de</strong>re Nachweise, usw.)<br />

Wann d¸rfen die Verpflichteten<br />

mit diesen Formularen von<br />

Ihnen rechnen und inwieweit<br />

wer<strong>de</strong>n sie tats‰chlich verein-<br />

fachend wirken?<br />

Fischer: Komplizierter soll es<br />

nicht wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn im Gegen-<br />

teil kˆnnten solche bun<strong>de</strong>sein-<br />

heitlichen Formulare <strong>de</strong>n Vollzug<br />

durch die L‰n<strong>de</strong>r vereinheitlichen<br />

helfen. Hierzu gibt es bisher noch<br />

keine konkreten Planungen.<br />

10. Ein Schwerpunkt <strong>de</strong>s EE-<br />

W‰rmegesetzes bleibt nach wie<br />

vor die finanzielle Fˆr<strong>de</strong>rung<br />

von Bauherren und Eigent¸mer<br />

von Geb‰u<strong>de</strong>n, wenn sie die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Gesetzes<br />

Ѹbererf¸llenì. Was hat sich<br />

dabei konkret ge‰n<strong>de</strong>rt und was<br />

ist gleich geblieben?<br />

Fischer: Es hat sich lediglich <strong>de</strong>r<br />

durch das EEW‰rmeG f¸r die<br />

Fˆr<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Marktanreizpro-<br />

gramms (MAP) gesetzte Min<strong>de</strong>st-<br />

standard leicht ge‰n<strong>de</strong>rt. So<br />

mussten als Rahmen unter an<strong>de</strong>-<br />

rem Min<strong>de</strong>stwirkungsgra<strong>de</strong> f¸r<br />

Holzfeuerungen o<strong>de</strong>r Pr¸fsiegel<br />

f¸r W‰rmepumpen gesetzlich<br />

verankert wer<strong>de</strong>n. Der finanzielle<br />

Rahmen und das Verh‰ltnis von<br />

Nutzungspflicht zu Fˆr<strong>de</strong>rung<br />

bleiben unver‰n<strong>de</strong>rt, d.h. bei<br />

quantitativer o<strong>de</strong>r qualitativer<br />

‹bererf¸llung <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stanfor-<br />

<strong>de</strong>rung ist eine Fˆr<strong>de</strong>rung wei-<br />

terhin mˆglich. Auch ˆffentliche<br />

Geb‰u<strong>de</strong>, die einer Nutzungs-<br />

pflicht unterliegen, kˆnnen unter<br />

diesen Bedingungen weiter ge-<br />

fˆr<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Davon unabh‰n-<br />

gig sind Investitionen in Neubau-<br />

ten seit Juli 2010 im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

MAP nicht mehr fˆr<strong>de</strong>rf‰hig. Die<br />

Fˆr<strong>de</strong>rrichtlinien wur<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong><br />

zum 15. M‰rz <strong>2011</strong> ¸berarbeitet:<br />

mit besseren Konditionen f¸r<br />

Solarthermie, vor allem in Kom-<br />

bination mit einem Kesseltausch,<br />

und ge‰n<strong>de</strong>rten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

f¸r W‰rmepumpen.

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