Gleichstellung im schulischen Bereich - GEW
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Als wichtigste Strukturdaten für die Landesgleichstellungsgesetze wurden die Anzahl der<br />
Lehrkräfte und die von Frauen besetzten Funktionsstellen ausgewählt. Durch diese beiden<br />
Parameter wird die numerische Ungleichheit zwischen Frauen und Männern in den Blick genommen.<br />
In den <strong>Gleichstellung</strong>sgesetzen wird davon ausgegangen, dass jede unterdurchschnittliche<br />
Repräsentanz (d.h. unter 50% liegende Beschäftigung) von Frauen <strong>im</strong> öffentlichen<br />
Dienst auf einer strukturellen Diskr<strong>im</strong>inierung beruht und kompensatorische Maßnahmen<br />
erfordert. Insofern geben Statistiken zum Anteil von weiblichen Lehrkräften und zu den<br />
durch Frauen besetzten Funktionsstellen Auskunft über das Ausmaß von Diskr<strong>im</strong>inierungen<br />
in einzelnen <strong>Bereich</strong>en.<br />
Bei der vorliegenden Betrachtung werden zuerst die Ergebnisse des Vergleichs der Anzahl<br />
der Lehrkräfte und in einem zweiten Schritt die der besetzten Funktionsstellen von Frauen in<br />
den einzelnen Bundesländern vorgestellt. Die untersuchte Beschäftigungsstruktur an Schulen<br />
bezieht sich auf voll- und teilzeitbeschäftigte hauptberufliche Lehrkräfte an öffentlichen allgemein<br />
bildenden und beruflichen Schulen.<br />
2.1. Lehrkräfte an Schulen<br />
Im <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong> wird die Bewertung der Unterrepräsentanz von weiblichen Lehrkräften<br />
generell bezogen auf einzelne Schulformen ausgewiesen, wobei in den neuen Bundesländern<br />
sowie in Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Schulformen Haupt- und Realschulen zu<br />
„Schulen mit mehreren Bildungsgängen“ oder „Regionalschulen“ zusammengefasst werden.<br />
Deshalb wird in den folgenden Übersichten zwischen der Gesamtzahl der Lehrkräfte, den<br />
weiblichen Lehrkräften und ihrem prozentualen Anteil in einzelnen Schulformen unterschieden.<br />
Bei der Betrachtung der vorliegenden Übersichten ist zu beachten, dass durch die Aggregation<br />
der Anzahl der Lehrkräfte auf Landesebene bestehende regionale Unterrepräsentanzen von<br />
Frauen in einzelnen Schulformen nicht mehr zum Vorschein kommen können, da diese durch<br />
das Zusammenfassen in einer Landesübersicht kompensiert werden können. Dennoch geben<br />
die vorliegenden Tabellen einen ersten, begründeten Hinweis auf die bestehende Unterrepräsentanz<br />
von Frauen in den einzelnen Schulformen.<br />
2.1.1. Gesamtzahl der Lehrkräfte<br />
Der Frauenanteil von knapp 730.000 Lehrkräften an öffentlichen Schulen <strong>im</strong> gesamten Bundesgebiet<br />
liegt bei 63,3%. Im Vergleich hierzu liegt die Frauenquote an privaten Schulen mit<br />
insgesamt knapp 59.000 Lehrkräften bei 58%.<br />
Zum dem insgesamt hohen Frauenanteil an öffentlichen Schulen tragen <strong>im</strong> wesentlichen die<br />
Lehrkräfte an Grundschulen bei, die den größten Anteil an allen Schulformen ausmachen und<br />
in allen Bundesländern einen sehr hohen Frauenanteil ausweisen.<br />
Bundeslandbezogen liegt keines der Länder unter 50%. Insofern zeigt sich schon an dieser<br />
Stelle, dass es sinnvoll ist, die Anzahl der Lehrkräfte <strong>im</strong> <strong>schulischen</strong> <strong>Bereich</strong> möglichst differenziert<br />
zu erfassen, um Ungleichheitsstrukturen in den Blick zu bekommen.