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Stabile Architektur für Europa - Sachverständigenrat zur ...

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90 Europäische Wirtschaftspolitik: <strong>Stabile</strong> <strong>Architektur</strong> <strong>für</strong> <strong>Europa</strong><br />

Schaubild 37<br />

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J A S O N D J F M A M J J A S O N D<br />

2011 2012<br />

-10<br />

1) Lesehilfe: Im Januar 2012 stiegen die Wertpapierbestände öffentlicher Haushalte in den Bilanzen italienischer und spanischer Banken gegenüber<br />

dem Vormonat um 28,4 Mrd Euro beziehungsweise 24,7 Mrd Euro.<br />

Quellen: EZB, Thomson Financial Datastream<br />

© <strong>Sachverständigenrat</strong><br />

<strong>Sachverständigenrat</strong> - Jahresgutachten 2012/13<br />

Renditen 3-jähriger Staatsanleihen und von Banken<br />

gehaltene Wertpapiere öffentlicher Haushalte 1)<br />

Italien Spanien<br />

Renditen<br />

Veränderung gegenüber dem Vormonat Mrd Euro<br />

30<br />

Wertpapiere<br />

139. Ein weiterer ungewöhnlicher Schritt war die Absenkung des seit vielen Jahren konstanten<br />

Mindestreservesatzes von 2 % auf 1 %, wodurch der Liquiditätsbedarf der Banken seit<br />

Anfang des Jahres 2012 um rund 100 Mrd Euro gesenkt wurde. Da die Mindestreserve mit<br />

dem Zinssatz des Hauptrefinanzierungsgeschäfts verzinst wird, hat diese Maßnahme keinerlei<br />

Auswirkungen auf die Ertragslage der Banken. Sie trägt vielmehr allein der Tatsache Rechnung,<br />

dass die Banken über immer weniger Sicherheiten verfügen, die sie bei der EZB <strong>für</strong><br />

Refinanzierungsgeschäfte hinterlegen können.<br />

140. Dieser Problematik trägt auch ein drittes Maßnahmenbündel Rechnung, bei dem die<br />

Anforderungen an die Qualität der bei der EZB ein<strong>zur</strong>eichenden Sicherheiten immer weiter<br />

abgesenkt wurden. Die Tatsache, dass zusätzliche Arten oder Sicherheiten mit niedrigerer<br />

Bonität zugelassen wurden, bedeutet nicht zwingend eine Erhöhung des Risikos innerhalb der<br />

Zentralbankbilanz: Zum einen werden die Sicherheiten von der EZB mit einem nach der Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

gewichteten Abschlag auf den Marktwert versehen. Zum anderen besteht<br />

zudem eine Nachschusspflicht, falls die bereits hinterlegten Sicherheiten im Zeitverlauf<br />

im Wert fallen.<br />

Generell steigt mit einem höheren Ausfallrisiko der hinterlegten Sicherheiten und damit höheren<br />

Abschlägen auf die Refinanzierungskredite aber das Risiko <strong>für</strong> einen Verlust der Notenbank.<br />

Erstens ist der Abschlag risikoreicherer Anleihen schwerer zu beziffern als derjenige<br />

von weniger risikoreichen Anleihen. Zweitens können Abschläge auf die Sicherheiten nicht<br />

zu hoch angesetzt werden, um mit einem Refinanzierungsgeschäft überhaupt einen liquiditätspolitischen<br />

Impuls entfalten zu können.<br />

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