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Stabile Architektur für Europa - Sachverständigenrat zur ...

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430 Anhang II<br />

Im Fall C beläuft sich der Unternehmensgewinn wie im Fall B auf 70 000 Euro. Der Gewinn<br />

nach Steuern beträgt somit ebenfalls 38 500 Euro. Hinzu kommen die Kapitalerträge in Höhe<br />

von 30 000 Euro. Diese unterliegen der Abgeltungsteuer in Höhe von 25 %, sodass hierauf<br />

7 500 Euro Steuern anfallen. Insgesamt ergibt sich ein Einkommen von 61 000 Euro.<br />

Interessant ist der Vergleich der Fälle A und C. In beiden wird ein Einkommen vor Steuern in<br />

Höhe von 100 000 Euro erzielt. Die Steuerschuld ist aber im Fall C geringer, da die steuerlich<br />

günstige Fremdfinanzierung beim Unternehmen unterstellt wird.<br />

Tabelle II.1<br />

Beispielhafte Belastungsunterschiede beim Übergang <strong>zur</strong> Dualen Einkommensteuer<br />

<strong>für</strong> einen Personenunternehmer 1)<br />

<strong>Sachverständigenrat</strong> - Jahresgutachten 2012/13<br />

Tausend Euro<br />

Fall A Fall B Fall C<br />

(1) Eigenkapital ................................................................................................... 1 000,0<br />

Annahmen<br />

0,0 0,0<br />

(2) Fremdkapital .................................................................................................. 0,0 1 000,0 1 000,0<br />

(3) Privates Finanzvermögen ............................................................................... 0,0 0,0 1 000,0<br />

(4) Nettovermögen .............................................................................................. 1 000,0 0,0 1 000,0<br />

(5) Gewinn vor Steuern und Zinsaufwand ............................................................ 100,0 100,0 100,0<br />

(6) Zinsaufwand [= 3 % * (2)] ............................................................................... 0,0 30,0 30,0<br />

(7) Gewinn vor Steuern ....................................................................................... 100,0 70,0 70,0<br />

(8) Zinsertrag auf privates Finanzvermögen [= 3 % * (3)] .................................... 0,0 0,0 30,0<br />

(9) Einkommen vor Steuern ................................................................................. 100,0 70,0 100,0<br />

Rechtslage 2012<br />

(10) Steuern auf den Gewinn [= 45 % * (7)] ........................................................... 45,0 31,5 31,5<br />

(11) Steuern auf private Zinseinkommen [= 25 % * (8)] ......................................... 0,0 0,0 7,5<br />

(12) Einkommen nach Steuern [= (9) - (10) - (11)] ................................................. 55,0 38,5 61,0<br />

(13) Opportunitätskosten des Nettovermögens 2) [= 3 % * (4) * (1 - 25 %)] ............. 22,5 0,0 22,5<br />

(14) Kalkulatorisches Nettoarbeitseinkommen [= (12) - (13)] ................................. 32,5 38,5 38,5<br />

Duale Einkommensteuer<br />

(15) Kalkulatorische Eigenkapitalverzinsung [= 3 % * (1)] ...................................... 30,0 0,0 0,0<br />

(16) Restgewinn [= (7) - (15)] ................................................................................ 70,0 70,0 70,0<br />

(17) Steuern auf kalkulatorische Eigenkapitalverzinsung [= 25 % * (15)] ............... 7,5 0,0 0,0<br />

(18) Steuern auf den Restgewinn [= 45 % * (16)] .................................................. 31,5 31,5 31,5<br />

(19) Steuern auf private Zinseinkommen [= 25 % * (8)] ......................................... 0,0 0,0 7,5<br />

(20) Einkommen nach Steuern [= (9) - (17) - (18) - (19)] ....................................... 61,0 38,5 61,0<br />

(21) Opportunitätskosten des Nettovermögens 2) [= 3 % * (4) * (1 - 25 %)] ............. 22,5 0,0 22,5<br />

(22) Kalkulatorisches Nettoarbeitseinkommen [= (20) - (21)] ................................. 38,5 38,5 38,5<br />

1) Rundungsdifferenzen; eigene Berechnungen, ohne Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag sowie ohne Freibeträge.<br />

Annahmen: keine Gewerbesteuerpflicht, Einkommensteuersatz 45 %, Fremdkapitalzinssatz 3 %, Bereinigungszinssatz<br />

3 %.– 2) Opportunitätskosten bei alternativer Anlage des privaten Nettovermögens am Kapitalmarkt nach Steuern.<br />

4. Für die Frage, wie die Anreize <strong>zur</strong> Fortführung des Unternehmens sind, müssen die Opportunitätskosten<br />

betrachtet werden, also die bei Aufgabe des Unternehmens alternativ erzielbaren<br />

Einkommen. Das in den Fällen A und C bestehende Nettovermögen in Höhe von<br />

1 Mio Euro könnte alternativ am Kapitalmarkt mit 3 % Zinsen angelegt werden, womit nach<br />

Steuern ein Einkommen in Höhe von 22 500 Euro erzielt werden könnte. Für den Kapitaleinsatz<br />

fallen im Fall B hingegen keine Opportunitätskosten an, da der Unternehmer kein Nettovermögen<br />

besitzt. Für den im Unternehmen zu leistenden Arbeitseinsatz erhält der Unterneh-

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