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Stabile Architektur für Europa - Sachverständigenrat zur ...

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Gesetzliche Krankenversicherung: Reformnotwendigkeiten trotz Überschüssen 355<br />

Ausgaben- und Einnahmeprojektion bis zum Jahr 2060<br />

599. Zukünftig werden die Ausgaben der GKV kräftig ansteigen. Berechnungen <strong>für</strong> eine<br />

Ausgabenvariante mit unveränderten alters- und geschlechtsspezifischen Gesundheitsausgabenprofilen<br />

(Kasten 22), die als Ausgangsszenario bezeichnet wird, ergeben eine Erhöhung<br />

der Ausgaben der GKV von 180,7 Mrd Euro im Jahr 2011 auf 335,0 Mrd Euro im Jahr 2060.<br />

Diese und die folgenden Werte zu Finanzvolumina und Zusatzbeiträgen sind durchgehend in<br />

Preisen des Jahres 2011 ausgewiesen. Der genannte Anstieg entspricht einem realen Ausgabenanstieg<br />

um 85 % (Schaubild 93). Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt<br />

nimmt in diesem Szenario um gut 2 Prozentpunkte auf etwa 9,3 % im Jahr 2060 zu.<br />

Mrd Euro<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Projektion der realen Gesundheitsausgaben in Deutschland 1)<br />

Starker Kostenanstieg 2)<br />

Ausgangsszenario 3)<br />

Langsamer Kostenanstieg 4)<br />

Schaubild 93<br />

0<br />

2011 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055 2060<br />

1) Eigene Berechnungen auf Grundlage von Daten des Bundesversicherungsamts sowie der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung Variante<br />

1-W1 des Statistischen Bundesamts.– 2) Die alters- und geschlechtsspezifischen Gesundheitsausgaben werden mit der Zuwachsrate von Produktivität<br />

und Löhnen fortgeschrieben. Zusätzlich wird ein Aufschlag von real 1 Prozentpunkt pro Jahr vorgenommen, um den medizinisch-technischen<br />

Fortschritt zu berücksichtigen.– 3) Es wird angenommen, dass die aktuellen alters- und geschlechtsspezifischen Ausgabenprofile bis zum Jahr 2060<br />

konstant bleiben. Die Ausgaben je Versicherten werden mit einer jährlichen realen Zuwachsrate von 1,3 % fortgeschrieben.– 4) Die alters- und geschlechtsspezifischen<br />

Ausgabenprofile werden mit einer jährlichen realen Zuwachsrate von 1,3 % fortgeschrieben und mit einer Streckung der Ausgabenprofile<br />

entsprechend des Anstiegs der Lebenserwartung kombiniert.<br />

© <strong>Sachverständigenrat</strong><br />

Mrd Euro<br />

600. Projektionen sind in hohem Maße annahmegetrieben und mit Unsicherheiten behaftet,<br />

sodass weitere mögliche Ausgabenvarianten betrachtet werden sollten. Zur übersichtlichen<br />

Darstellung der sich anschließenden Analyse der Wachstums- und Beschäftigungseffekte einer<br />

Weiterentwicklung der Zusatzbeiträge wird an dieser Stelle auf die detaillierte Darstellung<br />

möglicher Varianten verzichtet und lediglich ein Korridor aufgezeigt, innerhalb dessen sich<br />

die Gesundheitsausgaben zukünftig entwickeln dürften (Schaubild 93). Details zu den Ausgabenvarianten<br />

„langsamer Kostenanstieg“ und „starker Kostenanstieg“ sowie ihren Auswirkungen<br />

auf die Ergebnisse dieser Analyse finden sich in einem Arbeitspapier (Kallweit und<br />

Kohlmeier, 2012).<br />

GKV-Ausgaben- und GKV-Einnahmeprojektion: Annahmen<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

<strong>Sachverständigenrat</strong> - Jahresgutachten 2012/13<br />

0<br />

Kasten 22<br />

Die Ausgaben der GKV ergeben sich grundsätzlich aus den alters- und geschlechtsspezifischen<br />

Ausgabenprofilen multipliziert mit der Anzahl der Versicherten in der jeweiligen Altersklasse.<br />

Letztere werden auf Basis der Variante 1-W1 der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />

des Statistischen Bundesamts ermittelt (Statistisches Bundesamt, 2009). Darüber

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