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Stabile Architektur für Europa - Sachverständigenrat zur ...

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Euro-Krise im dritten Jahr: Bislang noch wenige Lichtblicke 73<br />

gensatz zu Deutschland – aufgrund ihrer Produktpalette nicht in der Lage waren, die wachsende<br />

wirtschaftliche Stärke Chinas und der Schwellenländer in Mittel- und Osteuropa <strong>für</strong><br />

sich zu nutzen. Da die von ihnen hergestellten Produkte in direktem Wettbewerb mit denen<br />

der aufstrebenden Volkswirtschaften stehen, erlitten sie dadurch vielmehr einen negativen<br />

Handelsschock (Chen et al., 2012).<br />

117. Diese Entwicklungen spiegelten sich in einer deutlichen Passivierung der Leistungsbilanzsalden<br />

der Problemländer bis zum Jahr 2008. Damals belief sich das Leistungsbilanzdefizit<br />

Griechenlands auf 14,9 % in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt, Portugal<br />

verzeichnete einen Fehlbetrag von 12,6 %. Spanien kam auf „nur“ 9,6 %, in absoluten Zahlen<br />

erreichte es mit 105 Mrd Euro aber das höchste Defizit der Problemländer (Schaubild 24). Mit<br />

Leistungsbilanzdefiziten in Höhe von 5,7 % und 2,9 % schnitten Irland beziehungsweise Italien<br />

vergleichsweise gut ab.<br />

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1) Originalwerte des IWF in US-Dollar, umgerechnet in Euro mit dem jahresdurchschnittlichen Wechselkurs.<br />

© <strong>Sachverständigenrat</strong><br />

Leistungsbilanzsalden der fünf Problemländer<br />

Griechenland Irland Italien<br />

Portugal<br />

Spanien<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Schaubild 24<br />

Quellen <strong>für</strong> Grundzahlen: EZB, IWF<br />

Mrd Euro 1)<br />

118. In Anbetracht dieser Fehlentwicklungen ist es als Erfolg zu werten, dass die Leistungsbilanzen<br />

in allen Problemländern in den vergangenen Jahren deutlich verbessert werden konnten.<br />

In Portugal beläuft sich die Anpassung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt zwischen<br />

dem Jahr 2008 und dem Jahr 2012 auf zehn Prozentpunkte, in Griechenland auf neun sowie in<br />

Spanien und Irland auf rund acht Prozentpunkte. Aufgrund der extrem ungünstigen Ausgangslage<br />

und steigender Zinszahlungen an das Ausland sieht sich Griechenland allerdings nach<br />

wie vor mit einem Leistungsbilanzdefizit von fast 6 % des Bruttoinlandsprodukts konfrontiert.<br />

Demgegenüber ist es Spanien gelungen, sein Defizit auf knapp 2 % abzubauen. Dies ist wesentlich<br />

auf eine merkliche Verbesserung bei der Handelsbilanz <strong>zur</strong>ückzuführen. Hier konnte<br />

Spanien nach Angaben der Organisation <strong>für</strong> wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(OECD) einen Fehlbetrag von 63,7 Mrd Euro im Jahr 2008 in einen Überschuss von<br />

23,3 Mrd Euro im Jahr 2012 umwandeln.<br />

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<strong>Sachverständigenrat</strong> - Jahresgutachten 2012/13<br />

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