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Stabile Architektur für Europa - Sachverständigenrat zur ...

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Bisherige Weichenstellungen und ihre Bewertung 269<br />

Anteil von durchschnittlich 109 GW bei. Der Anstieg bei der installierten Leistung ist damit<br />

vor allem auf den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung <strong>zur</strong>ückzuführen.<br />

Diese Anlagen tragen jedoch lediglich einen geringen Teil <strong>zur</strong> gesicherten Leistung bei,<br />

da deren Produktionsmöglichkeiten stark von den Witterungsbedingungen abhängen. Im betrachteten<br />

Zeitraum wuchs die gesicherte Leistung daher deutlich langsamer als die installierte<br />

Leistung. Gleichwohl war es bei der gesicherten Leistung zu einem Zuwachs gekommen, bevor<br />

im Jahr 2011 die Abschaltung der Moratoriumsmeiler zu einem Rückgang der gesicherten<br />

Leistung um etwa 7 GW führte (Schaubild 72).<br />

GW<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Leistungsbilanz der allgemeinen Stromversorgung in Deutschland 1)<br />

Gesicherte<br />

Stromleistung<br />

Ungesicherte<br />

Stromleistung 2)<br />

Jahreshöchstlast<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Schaubild 72<br />

1) Eigene Berechnungen; unter Berücksichtigung des Eigenverbrauchs, insbesondere der Großindustrie.– 2) Nicht einsetzbare Leistung, Revision<br />

und Ausfälle von Wärmekraftwerken sowie Reserven <strong>für</strong> Systemdienstleistungen.<br />

Quelle <strong>für</strong> Grundzahlen: ENTSO-E<br />

© <strong>Sachverständigenrat</strong><br />

471. Einen zumindest groben Indikator <strong>für</strong> die nationale Versorgungssicherheit stellt die Differenz<br />

zwischen gesicherter Leistung und Jahreshöchstlast, die sogenannte verbleibende<br />

Leistung, dar. Ein Anstieg dieses Indikators kann als eine Verbesserung der Versorgungssicherheit<br />

interpretiert werden, da bei einem Anstieg der verbleibenden Leistung die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Blackouts aufgrund einer zu hohen Stromnachfrage sinkt. Allerdings ist<br />

hier zu berücksichtigen, dass es sich an dieser Stelle um ein rein nationales Versorgungssicherheitskonzept<br />

handelt, das von der Möglichkeit abstrahiert, in Zeiten hoher Nachfrage einen<br />

Teil der Last durch Stromimporte zu decken. Des Weiteren bleiben mögliche Netzrestriktionen<br />

innerhalb Deutschlands unberücksichtigt, die dazu führen können, dass verfügbare<br />

Kapazitäten in einer Region nicht <strong>zur</strong> Deckung der Nachfrage in einer anderen Region herangezogen<br />

werden können.<br />

472. Im Zeitraum der Jahre 2003 bis 2010 ist in Deutschland die verbleibende Leistung in<br />

der allgemeinen Leistungsbilanz der Stromversorgung kontinuierlich gestiegen. Angesichts<br />

einer weitgehend unveränderten installierten Leistung des konventionellen Kraftwerksparks<br />

ist dieser Anstieg auf den Kapazitätszuwachs bei den erneuerbaren Energien und einen leichten<br />

Rückgang der Jahreshöchstlast <strong>zur</strong>ückzuführen. Seit der Liberalisierung des deutschen<br />

Strommarkts im Jahr 1998 hat der Markt jedoch noch keinen vollen Investitionszyklus bei<br />

den konventionellen Anlagen durchlaufen. Dass es bislang eine ausreichend hohe Sicher-<br />

GW<br />

200<br />

150<br />

100<br />

<strong>Sachverständigenrat</strong> - Jahresgutachten 2012/13<br />

50<br />

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