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Magazin GARCON - Essen, Trinken, Lebensart Nr. 44

GARCON, das Magazin für Essen, Trinken, Lebensart diesmal mit einer Exkursion nach Graubünden, ins IGNIV zu Andreas Caminada, an die Ostsee, Dierhagen, zu Pierre Nippkow, zu Besuch im Café im Literaturhaus, im DUKE Ellington bei Florian Glauert und, und, und

GARCON, das Magazin für Essen, Trinken, Lebensart diesmal mit einer Exkursion nach Graubünden, ins IGNIV zu Andreas Caminada, an die Ostsee, Dierhagen, zu Pierre Nippkow, zu Besuch im Café im Literaturhaus, im DUKE Ellington bei Florian Glauert und, und, und

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RUBRIKEN Marktnischen<br />

Berlin-Wedding 1926: Der Toppmarkt.<br />

Wochenmärkte haben in Berlin eine lange<br />

Tradition. Der erste urkundlich erwähnte<br />

Markt ist der Spandauer, bereits im Stadtgründungsdokument<br />

vom 7. März 1232 wird<br />

er genannt. Im benachbarten Berlin sind<br />

der Molkenmarkt und der 1728 von Friedrich<br />

Wilhelm I. per Kabinettsbeschluss<br />

ge schaffene Gendarmenmarkt die wichtigsten<br />

öffentlichen Verkaufsplätze für<br />

Butter, Eier, Honig, Käse, Korn und Wolle.<br />

Deren Zahl stieg mit der Zeit zunehmend,<br />

so gab es 1882 innerhalb der Stadtgrenzen<br />

19 Wochenmärkte mit rund 10.500<br />

Marktständen, die jedoch mit dem Bau<br />

der Markthallen wieder verschwanden.<br />

1952, die meisten Markthallen waren<br />

zerstört, forderte der Regierende Bürgermeister<br />

Ernst Reuter: „Vor's Rathaus gehört<br />

ein Markt!“ Er meinte das Rathaus<br />

Schöneberg und beendete mit seinem<br />

Machtwort eine jahrelange Diskussion um<br />

den wichtigsten Wochenmarkt Berlins.<br />

Heute gibt es wieder rund 120 Wochenmärkte<br />

in Berlin – nicht nur vor Rathäusern<br />

– die sich wachsender Beliebtheit erfreuen.<br />

Unter der Rubrik „Marktnischen“<br />

stellt Garcon Händler vor, deren Offerten<br />

auch eine weite Anreise wert sind.<br />

BERLINER MARKTNISCHEN<br />

ENTDECKUNGEN ZWISCHEN ARMINIUSHALLE UND MAYBACHUFER<br />

ANGEBOT AUF DEM WOCHENMARKT AM<br />

KOLLWITZPLATZ IN PRENZLAUER BERG:<br />

Original italienische Porchetta. „Tipico dell' Italia“,<br />

heißt es am Stand von Leonardo Tamos und<br />

seinem Helfer Roberto Martillotti im Brust ton<br />

der Überzeugung. Die beiden Männer servieren<br />

die Variante des gegrillten Schwei ne rollbratens<br />

mit der typischen Würze im knusprigen<br />

Focaccia-Fladen und mit Rucola. Dazu ein<br />

Gläschen Landwein.<br />

Das Gros der fleischigen Angebote auf<br />

Berliner Straßenfesten und Wochenmärkten<br />

rührt eher zu Tränen als es Genuss verspricht.<br />

Fetttriefende Nackensteaks, fade Maultaschen,<br />

die wie Wasserleichen in einer<br />

Würfelbrühe schwimmen, Bock-, Brat- und<br />

Currywürste, schwabblig, wabblig und von<br />

vermutet identischer Provenienz – da bleibt<br />

der kleine Hunger zwischendurch schnell<br />

auf der Strecke.<br />

Zu den Ausnahmen zählt die Offerte<br />

von Leonardo Tamos auf dem Kollwitzmarkt<br />

in Prenzlauer Berg: Porchetta di<br />

Aric cia, benannt nach dem Städtchen Ariccia,<br />

gelegen in der Provinz Lazio, südöstlich<br />

der italienischen Hauptstadt.<br />

Die regionale Spezialität unterscheidet<br />

sich von Zubereitungsarten in anderen<br />

Gegenden Italiens dadurch, dass man das<br />

kom plett entbeinte Spanferkel in Ariccia<br />

außer mit Knoblauch und Zitronenschale<br />

112 GARÇON

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