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Magazin GARCON - Essen, Trinken, Lebensart Nr. 44

GARCON, das Magazin für Essen, Trinken, Lebensart diesmal mit einer Exkursion nach Graubünden, ins IGNIV zu Andreas Caminada, an die Ostsee, Dierhagen, zu Pierre Nippkow, zu Besuch im Café im Literaturhaus, im DUKE Ellington bei Florian Glauert und, und, und

GARCON, das Magazin für Essen, Trinken, Lebensart diesmal mit einer Exkursion nach Graubünden, ins IGNIV zu Andreas Caminada, an die Ostsee, Dierhagen, zu Pierre Nippkow, zu Besuch im Café im Literaturhaus, im DUKE Ellington bei Florian Glauert und, und, und

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Graubünden KULINARISCHE EXKURSION<br />

Dennoch hält Brügger an seiner archaischen Form der Naturtrocknerei<br />

fest. „Weil ich dieses Handwerk liebe, weil solche lokalen Terroirprodukte,<br />

wie wir sie erzeugen, durchaus wieder gefragt sind<br />

und weil Tradition verpflichtet.“<br />

Der 53-Jährige zeigt zwei abgegriffene Fotografien. Engelhard<br />

Brügger, sein Urgroßvater, begründete 1892 hier im Churwaldnertal<br />

die professionelle Fleischtrocknerei. „So wie er arbeiten wir noch<br />

heute“, sagt Brügger, der ausschließlich Rindfleisch einheimischer<br />

Provenienz verwendet – „weil es mehr Aroma hat als die Importware.“<br />

Oberschale, Unterschale, Nuss und Falsches Filet werden,<br />

nachdem Fett und Sehnen sorgfältig entfernt sind, mit Salz, Salpeter<br />

und verschiedenen Bio-Gewürzen in großen Behältern eingelegt,<br />

eine komplette Oberschale beispielsweise 22 bis 25 Tage.<br />

Nach dem Antrocknen wird gepresst – Brügger benutzt dafür<br />

eine museale Spindelpresse und erklärt: „Das mehrfache Pressen<br />

bewirkt eine gleichmäßige Verteilung der im Fleisch vorhandenen<br />

Flüssigkeit und verleiht dem Bündnerfleisch außerdem seine charakteristische<br />

Form.“ In den folgenden rund 10 bis 20 Wochen Trocknungszeit<br />

muss er jedes Fleischstück etwa sechzig- bis siebzigmal<br />

in die Hand nehmen, kontrollieren und bearbeiten – ein arbeitsaufwändiger<br />

Prozess, den Brügger „körperlich gnadenlos“ nennt.<br />

„Den Rest erledigt die reine, ozonreiche Luft hier im Tal“, erklärt<br />

Jörg Brügger dann noch. „Das Bündnerfleisch braucht die Temperaturschwankungen<br />

und die Windströmungen, und es braucht die<br />

Bündner Bergwälder, die die frische Bergluft spenden.“<br />

NATURLUFTTROCKNEREI BRÜGGER<br />

Hauptstraße 6<br />

CH-7076 Parpan<br />

Tel. +41 (0)81 — 382 11 36<br />

www.bruegger-parpan.ch<br />

GARÇON<br />

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