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ECHO Top500 2020

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es keine Verhältnismäßigkeit in Bezug auf

den ersten Punkt der Menschenrechte: „Jeder

Mensch hat ein Recht auf Leben.“ Ich verstehe

eine Gesellschaft als solche, die sich um

dieses Recht auf Leben kümmert. Dennoch

haben wir in einem nichtpandemischen Jahr

täglich drei Selbstmorde und etwa zehn Mal

so viele Versuche sowie hunderte Verkehrstote

und zehntausende Schwerverletzte. Ich

denke, diese Nicht-Verhältnismäßigkeit resultiert

aus unserem historischen Abstand

zum zweiten Weltkrieg sowie unserem konsumistischen

Bewusstsein. Wir haben den

Gedanken verloren, den Goethe geäußert

hat, als ihm die Botschaft des Todes seines

Sohnes August übermittelt wurde: „Mir war

immer bewusst, dass ich einen Sterblichen

gezeugt habe.“ Dieses Bewusstsein unserer

Sterblichkeit und Fragmentarität haben wir

in den letzten Jahrzehnten kollektiv verdrängt.

Deshalb sind wir jetzt so überrascht.

Menschen im Mittelalter, angesichts der Pest

und des täglichen Todes, reagierten vielleicht

kompetenter und weniger überrascht als wir

mit unserer Todesleugnung.

ECHO: Wären Sie Teil des Beratungsstabs

des Bundeskanzlers, welchen Rat würden Sie

ihm geben?

Steinlechner: Ich würde ihm rein auf

Basis meiner Expertise etwas raten, an der

Schnittstelle der kritischen Theorie der Gesellschaft

und der Psychoanalyse. Ich würde

mich jedes anderen Rats enthalten, weil er

mir wissenschaftlich nicht zusteht. An dieser

Schnittstelle würde ich zuerst den Diskurs

suchen und anhand von zwei Beispielen die

Frage stellen, wie er sich die Zukunft der

Vergesellschaftung in unserer Gesellschaft

vorstellt und welche Konzepte es dafür gibt,

anhand von Studienanfängern, die keinem

einzigen Kommilitonen begegnen, und dem

Heimunterricht für alle Oberstufenschüler,

obwohl diese keine Risikogruppe sind und

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