09.11.2020 Aufrufe

ECHO Top500 2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TOP 500 | INTERVIEW

Neudenken von

Lebensräumen

Interview. Harald Gohm, geschäftsführender Gesellschafter der PRISMA in Tirol,

über seinen Wechsel in die Privatwirtschaft, neue Projekte und

seine Erfahrungen in der Coronakrise.

ECHO: Vor drei Jahren sind sie von der

Standortagentur in die Privatwirtschaft gewechselt.

Warum haben sie diesen Schritt

gesetzt?

Harald Gohm: Ich war über 19 Jahre bei

der Standortagentur, 17 Jahre davon als Geschäftsführer,

als ich mich entschieden habe,

zur PRISMA zu wechseln. Ich selbst war damals

48 Jahre alt und hatte das Gefühl, dass

ich etwas verändern muss, da ich ja erst in

der Hälfte meiner beruflichen Tätigkeit stehe.

Gleichzeitig kamen einige interessante

Jobangebote auf mich zu, was dieses Nachdenken

beförderte. Obwohl eigentlich alles

gepasst hatte. Ich hatte gerade einen neuen

Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben, der

Rechnungshof hat uns ein gutes Zeugnis

ausgestellt, die Arbeit war spannend. Und

doch entschied ich mich für den Weg in die

Privatwirtschaft und die PRISMA bot mir

dafür eine gute Möglichkeit. Was ich schätze,

ist, dass ich diesen Weg in einer guten Stimmung

und in Harmonie gehen konnte, dass

die Trennung von der Standortagentur sehr

freundschaftlich erfolgte und auch Landeshauptmann

Platter und Landesrätin Zoller

mir das auf diese Weise ermöglichten.

ECHO: Wie war dieser Wechsel vom öffentlichen,

politiknahen Umfeld in die Privatwirtschaft?

Gohm: Es ist interessant und fordernd. Ich

hatte keine fachspezifische Ausbildung, habe

die Ausbildung zum Immobilientreuhänder

(Bauträger, Verwalter und Immobilienmakler)

gemacht, was erstaunlich anspruchsvoll

und viel zu lernen war. Ich habe ja eine

technische Ausbildung durch einen HTL-

Abschluss, bin Jurist und habe in meiner

Laufbahn von Marketing bis zur Politik viel

Erfahrung sammeln können. Das nützt mir

jetzt sehr. Ich kann in meiner Tätigkeit hier

alle Kompetenzen und Talente nutzen und

gut gebrauchen.

ECHO: Was sind die Unterschiede zwischen

der Arbeit bei der Standortagentur

und ihrer jetzigen Tätigkeit bei der PRISMA?

Gohm: Bernhard Ölz, der Gründer und

Vorstand der PRISMA Unternehmensgruppe,

der mich ins Unternehmen geholt hat,

meinte am Anfang, dass ich in der PRISMA

in die Tiefe werde gehen müssen, dass ich

mich mit den Themen viel intensiver beschäftigen

werden müsse. Und das stimmt

auch. In der Standortagentur ging es oft

darum, ein Thema anzustoßen und durch

Förderungen zu unterstützen, sozusagen auf

die Reise zu schicken. Jetzt bin ich bei einem

Projekt von Beginn an bis zur Umsetzung,

von der Akquise, über die Entwicklung, von

der baulichen Umsetzung bis zur Vermarktung

und dem Betrieb im Detail, beschäftigt.

Dadurch sind wir auch unmittelbarer mit unseren

Kunden und ihren Entwicklungs- und

Veränderungsprozessen befasst. Es ist ein

sehr buntes Feld, von der räumlichen Anpassung,

von Veränderungen im Infrastrukturangebot

(z. B. Coworking) bis hin zu technologischen

Neuerungen (z. B. Energieeffizienz)

etc. Das ist herausfordernd und motivierend

zugleich. Der größte Unterschied ist

wohl, dass Erfolge eigene Erfolge sind. Man

verliert oder man gewinnt. Das gibt es zwar

auch im öffentlichkeitsnahen Bereich, aber es

ist hier spürbarer, unmittelbarer, direkter.

ECHO: Warum eigentlich die PRISMA?

Gohm: Für mich war der Weg zur PRISMA

so interessant, weil wir uns auch intensiv mit

Standortentwicklung befassen. Wir als

PRISMA beschäftigen uns mit der Weiter-

Fotos: PRISMA

48

ECHO TOP 500 UNTERNEHMEN 2020

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!