09.11.2020 Aufrufe

ECHO Top500 2020

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ECHO: Gibt es unterschiedliche Kompetenzen

bzw. Schwerpunkte an den Standorten?

Prey: Natürlich. Allein schon aufgrund der

Historie der Standorte. Innsbruck hat aufgrund

seiner DNA einen Schwerpunkt in allen

digitalen Kompetenzen, Hamburg ist als

Design- und Markenagentur groß geworden.

Daher ergänzen wir uns ja so gut. Unser Ziel

ist aber, an allen bestehenden und zukünftigen

Standorten immer die Ressourcen und

Kompetenzen vorzuhalten, die die Kunden

am jeweiligen Standort brauchen – nach

einheitlichen Standards und mit der gleich

hohen Kompetenz.

ECHO: Was sind Ihre Ziele? Mehr deutsche

oder mehr österreichische Kunden?

Lechner: Einfach mehr Kunden. Wir verfolgen

eine Wachstumsstrategie, wir wollen

organisch, gesund wachsen. Auch deshalb,

weil man zu vielen Etats erst ab einer gewissen

Größe kommt. Natürlich haben wir einen

starken Fokus auf den deutschen Markt, weil

der um ein Vielfaches größer ist. FACTOR

hat in Deutschland einen sehr guten Ruf, wir

betreuen dort vorwiegend mittelständische

Unternehmen im B2B-Bereich. Auch eine

weiter ansteigende Wahrnehmung in Wien

ist uns wichtig, denn auch da sehen wir viele

potenzielle Kunden. Und selbstverständlich

wollen wir auch in Tirol wachsen. Die großen

Unternehmen in Tirol haben leider immer

noch die Angewohnheit, ihre Agenturen woanders

zu suchen, und vergessen dabei, dass

es auch in Tirol einige Agenturen gibt, die

nationale und internationale Qualität haben.

„ Die großen heimischen Unternehmen

vergessen oft,

dass es auch in Tirol einige

Agenturen gibt, die nationale

und internationale Qualität

haben.“

Vielleicht gelingt es uns ja, den einen oder anderen

für uns zu begeistern.

ECHO: Krisenzeiten sind immer auch

Zeiten der Veränderung. Werbung ist immer

auch Ausdruck des Zeitgeists. Welche Veränderungen

im Zeitgeist kommen auf uns zu?

Eckmaier: Werbung ist immer auch Spiegelbild

der Gesellschaft und verändert sich

daher kontinuierlich. Was noch vor Kurzem

üblich war, ist heute undenkbar. Nehmen wir

zum Beispiel die Darstellung der Frau in der

Prominente Referenzen: Kunden von Adidas bis zu den Wiener Stadtwerken.

Matthias Lechner,

FACTOR-Gesellschafter

Werbung, Rauchen, Trinken, Rollenbilder.

Da hat sich in den letzten Jahren glücklicherweise

enorm viel bewegt. Die größte Veränderung

durch die Corona-krise wird die noch

raschere und noch radikalere Entwicklung

hin zu digitalen Kanälen sein.

ECHO: Wird es in zwanzig Jahren Ihrer

Meinung nach noch Printmedien geben?

Prey: Das hängt davon ab, ob die Printmedien

in der Lage sein werden, weiterhin ein

relevantes, differenzierendes Angebot für

ihre bestehenden und neuen Zielgruppen zu

gestalten. Nur dann werden sie interessant für

die Werbewirtschaft bleiben, die sie ja letztlich

finanzieren. Gerade bei den nachwachsenden

Generationen, die Print ja fast nur

noch als Medien von Oma und Opa kennen,

wird das schwer. Meiner Meinung nach geht

das nur mit crossmedialen Ansätzen, indem

das gedruckte Medium einen nachhaltigen

Mehrwert zu den eher schnell konsumierten,

flüchtigen digitalen Inhalten bildet.

ECHO: Welche Auswirkungen wird die

Digitalisierungsentwicklung auf Ihre Branche

haben?

Eckmaier: Wir sehen schon heute starke

Entwicklungen wie Marketingautomation,

Data-Driven-Marketing, Augmented Reality,

künstliche Intelligenz und vieles mehr. Diese

werden noch schneller und breiter Raum in

der alltäglichen Marketingarbeit greifen und

schon heute suchen Unternehmen Partner,

die sie in diesen Themen profund beraten

und begleiten können.

ECHO: Das bedeutet, dass Agenturen in

Zeiten der Veränderung besonders kompetente

Mitarbeiter brauchen. Wie kommen sie

zu diesen Mitarbeitern?

Lechner: Jeder Dienstleister ist nur so gut

wie sein Team. Aktuell gibt es viel weniger top

ausgebildete Mitarbeiter, als es die Branchen

brauchen würde. Es gilt hier, noch viel Aufbauarbeit

zu leisten. Tatsache ist, wir müssen

ausbilden, ausbilden, ausbilden. Wir müssen

die Ausbildung verändern, müssen noch mehr

Impulse setzen, um die Berufsbilder und deren

Möglichkeiten aufzuzeigen. Als Agentur

müssen wir aber auch so attraktiv sein, dass

die besten Mitarbeiter bei uns arbeiten wollen.

Und daran arbeiten wir jeden Tag. <<

ECHO TOP 500 UNTERNEHMEN 2020

81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!