Ausgangssituation
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Über alle Messungen zeigte sich, dass die eluierte Fracht proportional der<br />
Chromkonzentration im Prüfkörper verlief. Die Autoren weisen darauf hin, dass<br />
die Konzentrationen im Bereich des Löslichkeitsprodukts für Cr 3+ -Hydroxide verlaufen.<br />
Bei höheren pH-Werten von 10 bis 12 können die Konzentrationen durch<br />
Umwandlung von Cr(OH)3 zu Cr(OH)4 + in den Bereich von 500 bis 5.000 µg/kg<br />
steigen.<br />
6.4.5 Elution von Mörtel nach ANSI/NSF 61, 1993<br />
Colucci, Epstein und Bartley [115] von NSF International sowie Seebach und<br />
Tseng [116] untersuchten Oberflächeneffekte und Auslaugung von Zementproben,<br />
um die Auswirkung von Betonprodukten auf die Trinkwasserqualität zu<br />
ermitteln. Die Untersuchungen wurden anhand von Mörtelprüfkörpern (Würfel)<br />
durchgeführt, die gemäss ASTM (American Society of Testing and Materials)-<br />
Norm C-109 hergestellt und gelagert wurden. Weiterhin wurden Mörtelproben<br />
aus Klinker, der mittels Regelbrennstoffen und mittels Brennstoffen aus Sonderabfällen<br />
erzeugt worden war, getestet. Die intakten Prüfkörper wurden nach ANSI<br />
(American National Standards Institute)/NSF 61 [117] über 72 Stunden in wässriger<br />
Lösung bei pH-Wert 5 oder 10 gelagert und das Eluat anschließend auf<br />
Schwermetalle analysiert.<br />
Für die Mehrzahl der Proben waren Schwermetalle im Eluat nicht nachweisbar.<br />
Unterschiede im Eluatverhalten zwischen den Mörtelproben, die mit Sonderabfall-<br />
oder Regelbrennstoffen hergestellt worden waren, konnten nicht festgestellt<br />
werden.<br />
Von allen analysierten Schwermetallen konnten nur Antimon, Cadmium und<br />
Chrom in einigen Eluaten der pH 5-Serie sowie Chrom und Nickel in denen der<br />
pH 10-Serie festgestellt werden, am häufigsten das Element Chrom. Ein Unterschied<br />
des Eluatverhaltens von Chrom in Abhängigkeit vom verwendeten Brennstoff<br />
konnte nicht festgestellt werden. Die Auslaugraten waren insgesamt niedrig,<br />
Unterschiede zwischen den untersuchten Zementarten bzw. Arten der verwendeten<br />
Brennstoffe waren nicht erkennbar. Negativen Effekte auf die Trinkwasserqualität,<br />
wenn Trinkwasser durch Betonrohre aus den untersuchten Zementqualitäten<br />
geleitet werden würde, wurden nicht errechnet.<br />
Diese Untersuchung stellt einen weiteren Beleg dar, dass aus intakten Prüfkörpern<br />
aus Mörtel oder Beton über die Oberfläche diffusionsgesteuert nur eine sehr<br />
geringe Eluierbarkeit von Schwermetallen feststellbar ist. Allenfalls das Element<br />
Chrom führt unter diesen Testbedingungen zu messbaren Auslaugraten.<br />
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