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Ausgangssituation

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Die Stoffflussanalyse ist nur anwendbar, wenn eine Reihe von prozessbezogenen<br />

Randbedingungen erfüllt sind. Die wichtigste Bedingung ist, dass innerhalb<br />

des betrachteten Prozesses die Transferfaktoren konstant sind und gehalten<br />

werden müssen. Sie sind also unabhängig von dem Gut und der jeweiligen<br />

Fracht, die in den Prozess eingebracht wird. Dies setzt demnach eine Konstanz<br />

(Stabilität) des jeweiligen Prozesses als gegeben voraus. Daher eignet sich die<br />

Stoffflussanalyse in den oben gefassten Formeln nicht für Prozesse, die instabil<br />

verlaufen. Daneben ist auch zu beachten, dass die Konstanz der Transferfaktoren<br />

auch bei einer gegebenen Prozessstabilität nicht für alle möglichen Frachtbzw.<br />

Konzentrationsbereiche gegeben sein wird. Genauer ist die Konstanz nur<br />

für ein definiertes Frachtfenster anzunehmen.<br />

Die SFA wird in dieser Untersuchung nur auf statische Prozesse angewendet. In<br />

der Regel gelten die Transferfaktoren für statische Prozesse in einem gegebenen<br />

Fenster (Druck, Temperatur, Konzentration, sonstige Betriebsbedingungen) als<br />

konstant.<br />

Für den Prozess der Zementerzeugung gilt eine Besonderheit. Die Emissionen<br />

eines Zementwerkes setzen sich aus den Stoffflüssen des Rohmaterials sowie –<br />

in unterschiedlichem Ausmaß – aus den Stoffflüssen der Brennstoffe zusammen.<br />

Eine Unterscheidung der beiden Stoffflüsse ist derzeit nicht möglich. Eine Methode,<br />

die es ermöglicht, die Transferfaktoren für brennstoffbürtige Stoffe im Prozess<br />

der Klinkererzeugung zu berechnen, wird in Kapitel 5.3.3.1 vorgestellt.<br />

Der Vorteil der Stoffflussanalyse für die Praxis ist die Möglichkeit, den Verfahrensprozess<br />

eindeutig beschreiben zu können. Dies gelingt mittels eines definierten<br />

Satzes mathematischer Gleichungen, auf deren Grundlage der Anwender<br />

der Stoffflussanalyse die einzusetzende Anlage bilanzieren muss (s.o.). Wenn<br />

die Datenlage belastbar ist, führt die SFA zu eindeutigen Zahlenwerten und<br />

nachvollziehbaren Stoffbilanzen.<br />

5.2 Anwendung der Stoffflussanalyse für die Anreicherung ins Erzeugnis<br />

Großtechnische Verfahren bestehen aus vielen Einzelprozessen. Die Belastung<br />

eines Erzeugnisses aus einem Stoffumwandlungsprozess wird durch alle Inputstoffe<br />

und ggf. durch prozessspezifische Einflüsse – beispielsweise interne<br />

Kreisläufe – hervorgerufen. Daher ist es in der Praxis häufig kaum möglich, den<br />

Beitrag einer einzelnen Abfallart oder eines Ersatzbrennstoffes auf die Belastung<br />

des jeweiligen Erzeugnisses in seiner großtechnischen Durchführung mit Messungen<br />

festzustellen.

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