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Ausgangssituation

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hat einen Hu roh von 8.650 bis 10.000 MJ/t – und resultiert aus § 6 Abs. 2 Zif. 1<br />

KrW-/AbfG, d.h. er muss mindestens 11.000 MJ/t betragen.<br />

Da die Kraftwerke auf chlorarme Regelbrennstoffe (kleiner 0,1 %) ausgelegt sind,<br />

muss das Problem der Chlorkorrosion berücksichtigt werden. Der Weg des<br />

Chlors wird ganz wesentlich vom Anteil der Alkaliverbindungen bestimmt, die mit<br />

dem Ersatzbrennstoff in den Prozess eingebracht werden. Hierüber sind nur wenig<br />

Informationen verfügbar. Bei der Abkühlung der Verbrennungsgase kondensieren<br />

Alkalichloride auf den Heizflächen des Dampferzeugers und erhöhen die<br />

Korrosionspotenziale der Regelbrennstoffe erheblich [54]. So scheinen aus feuerungstechnischer<br />

Sicht Konzentrationen von deutlich unter 1 % Chlor im Ersatzbrennstoff<br />

erforderlich.<br />

• Für Wirbelschichtfeuerungen wird ein maximaler Chlorgehalt kleiner 1,0 %<br />

genannt [51].<br />

• Nach Untersuchungen am österreichischen Wärmekraftwerk St. Andrä, das<br />

über eine Kohlestaub-Tangentialfeuerung mit integriertem Biomasserost verfügt<br />

und als Regelbrennstoff Steinkohle einsetzt, darf, um eine Korrosion zu<br />

verhindern, die am Rost aufgegebene Brennstoffmischung nicht mehr als 0,15<br />

Gew.-%wasserfrei Chlor enthalten, und die Einzelfraktion darf maximal 0,2 Gew.-<br />

%wasserfrei Chlor aufweisen [55].<br />

Hinsichtlich Quecksilber stellen sich die Randbedingungen und Reingasproblematik<br />

ähnlich wie für den Zementprozess.<br />

Zusätzlich können die Schwermetalle Arsen oder Thallium ein Problem für die<br />

Abgasreinigung darstellen. Bei der Verbrennung von Kohle entstehen Stickoxide<br />

(NOx), die bei der selektiven katalytischen Reduktion (SCR) unter Zuführung von<br />

Ammoniak (NH3) am Katalysator zu Stickstoff (N2) reduziert werden. Arsen und<br />

Thallium sind Katalysatorgifte: Sie lagern sich direkt an die aktiven Zentren, wodurch<br />

diese unwirksam werden.<br />

Für den Einsatz in Kraftwerken hängen die physikalischen Anforderungen an den<br />

Ersatzbrennstoff von der Art der Feuerungsanlage ab. Da in Kraftwerken nur homogene<br />

Brennstoffe eingesetzt werden können, müssen feste Ersatzbrennstoffe<br />

zerkleinert und ausreichend mit den Regelbrennstoffen vermischt werden.<br />

• Staubfeuerung<br />

Die Staubfeuerung stellt die höchsten Anforderungen an die stoffliche Beschaffenheit<br />

der Ersatzbrennstoffe. Staubfeuerungsanlagen (Trockenfeuerung und<br />

Schmelzkammer) verbrennen eine auf 0,03 bis 0,05 mm aufgemahlene Kohle.<br />

Die Anforderung an die Aufbereitung und direkte Dosierung von Siedlungsabfällen<br />

liegt daher im Bereich von mindestens 5 mm oder darunter, je nach Anlagentechnik<br />

und Brennverhalten. Diese Vorgabe ist im Allgemeinen relativ schwer<br />

umsetzbar, weil sie erhebliche Anforderungen an die Mühlentechnik stellt, z.B. ist

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