Ausgangssituation
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Die Modellierung des Stoffflusses an der Abfallaufbereitungsanlage wurde in<br />
grober Abschätzung anhand verschiedener Datensätze vorgenommen. Es fand<br />
keine umfassende zeitgleiche Beprobung des Inputs und der verschiedenen<br />
Outputströme statt. Die wesentlichen Massenströme<br />
• Input<br />
• Output Schwerfraktion<br />
sind von der Datenseite vergleichsweise gut (Input) oder befriedigend (Schwerfraktion)<br />
abgesichert. Gleiches gilt auch für den von der Masse her nicht ins Gewicht<br />
fallenden Outputpfad Abluft/Staub.<br />
Unsicherheiten bzgl. der Daten verbleiben, nach Massenintensität gereiht, bei<br />
den Fraktionen Leichtfraktion, Eisenmetallschrotte, Grobfraktion und Nichteisenmetallschrotte.<br />
Die Grobfraktion, die nach Aussagen des Betreibers optisch überwiegend aus<br />
großflächigen oder großstückigen Kunststoffteilen, insbesondere Kunststofffolien<br />
besteht, weist einen erheblichen Gehalt an PVC-Produkten auf. Diese verfügen<br />
in der Regel über hohe Gehalte an Chlor und Cadmium. Die Abtrennung der<br />
Grobfraktion und ihre Verbringung in die Müllverbrennungsanlage ist daher verbunden<br />
mit einer Ausschleusung von Chlor und Cadmium. Die Modellierung der<br />
Grobfraktion für die Stoffflussanalyse wurde auf der Basis der Bestimmung des<br />
PVC-Anteils in der Grobfraktion vorgenommen. Die Ergebnisse sind mit denen<br />
von Flamme [18, 226] konsistent, nach denen durch die Abtrennung von PVC –<br />
hier: aus der nachzerkleinerten heizwertreichen Fraktion – mittels NIR-<br />
Spektrometer eine Abreicherung des Parameters Cadmium erreicht werden<br />
kann. Nach Rotter et al. [225] ist eine wirkungsvolle Grobgutseparierung wichtiger<br />
Bestandteil eines Gesamtverfahrens zur Gewinnung qualitätsgesicherter<br />
Brennstoffe. Allerdings hat Rotter bei ihren Aufbereitungsversuchen lediglich 3<br />
bis 20 % Chloraustrag des Inputs mit der Grobgutabscheidung festgestellt. Für<br />
Cadmium erreichte der Austrag aber durchaus bis zu 50 % des Inputs, wobei<br />
sich das Grobgut aber anders zusammengesetzt haben wird als die überwiegend<br />
nur aus Folien bestehende Grobgutfraktion an der Abfallaufbereitungsanlage.<br />
Der Beitrag der Abtrennung von Eisen- und Nichteisenmetallschrotten zur<br />
Schadstoffentfrachtung wird je nach Untersuchung kontrovers beurteilt, von zu<br />
vernachlässigen bis erheblich. Die Frage kann an dieser Stelle nur indirekt geklärt<br />
werden, indem untersucht wird, ob die rechnerisch ermittelte Belastung der<br />
Leichtfraktion mit Chlor und Metallen plausibel ist.<br />
Bild 6 zeigt, dass die errechneten Werte für die Leichtfraktion im für Brennstoffe<br />
aus deutschem [192] und österreichischen Restabfall [222] berichteten Wertebereich<br />
liegen. Sie sind daher nicht inplausibel.<br />
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