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Ausgangssituation

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ter Produkte eingesetzt wird (Klinker, Zement, Beton, Mörtel), durch den verstärkten<br />

Einsatz von Ersatzbrennstoffen aus Abfällen höher mit Schwermetallen belastet<br />

wird als bei ausschließlicher Verwendung von Regelbrennstoffen. Da Beton<br />

beim Abbruch von Bauwerken zerkleinert und zwecks Recycling als Gesteinskörnung<br />

dem neuen Baustoff beigemengt wird [77], sind hier weitere Anreicherungszyklen<br />

zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund ist die EN 450 [57],<br />

nach der Flugaschen aus Kraftwerken bei der Betonherstellung nur verwertet<br />

werden dürfen, wenn die Energieerzeugung ohne Abfalleinsatz erfolgt ist, sehr<br />

aktuell.<br />

Mit der Stoffflussanalyse ist eine Methode vorhanden, mit deren Hilfe Schadstoffanreicherungen<br />

im Erzeugnis erkannt und quantifiziert werden können. Die Methode<br />

ist praxisbewährt. Sie hat aber Anwendungsgrenzen, die bekannt sein<br />

müssen und die zu beachten sind.<br />

6. Verfügbarkeit von Schadstoffen aus Baustoffen<br />

Die Frage der Verfügbarkeit von Schadstoffen aus Baustoffen zielt im Kern auf<br />

die tatsächliche Relevanz der Rechtsnorm selbst ab. Von Seiten der Zementindustrie<br />

wird die Auffassung vertreten, dass die natürlich und ggf. zusätzlich über<br />

Ersatzbrennstoffe eingebrachten Schwermetalle fest in der Klinker- und Betonmatrix<br />

eingeschlossen sind [74, S. 22]. In diesem Fall würde eine Anreicherung<br />

im Erzeugnis zwar rechtlich problematisch sein, tatsächlich wäre sie aber nicht<br />

relevant. Ähnliche Argumente werden für die mengenmäßig relevanten Einsatzbereiche<br />

von Kraftwerksstäuben und Kraftwerksgipsen aus der Rauchgasentschwefelung<br />

vorgetragen. Wäre diese Sichtweise zutreffend, hätte dies Auswirkungen<br />

auf den Vollzug der Rechtsnorm. Es wäre in diesem Fall auch zu diskutieren,<br />

ob die Anforderung des § 5 Abs. 5 Pkt. 4 KrW-/AbfG aufgehoben oder<br />

zumindestens präzisiert werden müsste. Diese Aufgabe würde sich dann an den<br />

Gesetzgeber richten. Daher wird zunächst die Frage untersucht, ob die genannten<br />

Erzeugnisse unter den in der Praxis gegebenen Randbedingungen ihres Einsatzes<br />

Schwermetalle hinreichend fest einbinden [96].<br />

In Abschnitt 6.1 werden die wichtigsten Elutionsverfahren für Baustoffe kurz dargestellt.<br />

In den Abschnitten 6.2, 6.3 und 6.4 werden aus der Literatur entnommene<br />

Studien und Untersuchungsprogramme zur Elution von Stäuben und Aschen<br />

aus Kraftwerken, REA-Gipsen sowie insbesondere den Baustoffen Klinker, Zement,<br />

Mörtel, Beton beschrieben und analysiert. Der Fokus wird dabei auf die<br />

Baustoffe gelegt, da diese nicht nur umweltoffen und zum Teil in direktem Kontakt<br />

zu einem Elutionsmittel eingesetzt, sondern auch teilweise mehrfach recycliert<br />

werden. Die verfügbaren Resultate zur Auslaugbarkeit werden anhand der<br />

hier formulierten Einsatzbedingungen diskutiert.

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