Ausgangssituation
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6.5 Schlußfolgerungen zur Verfügbarkeit von Schadstoffen aus<br />
Baustoffen<br />
Die Schadstoffauslaugung aus Erzeugnissen und Abfällen wie Zement/Beton/<br />
Mörtel und Gips sowie Stäube/Aschen und den hieraus bestehenden Baurestmassen<br />
hängen in erster Linie von der angewandten Methodik und den hiermit<br />
verbundenen Testbedingungen wie z.B. Art des angewandten Prüfverfahrens,<br />
Korngröße des Prüfgutes oder die Prüfkörpergröße, Flüssigkeits-/Feststoff-<br />
Verhältnis (= L/S), pH-Wert und Zusammensetzung des Eluenten sowie Temperatur<br />
ab.<br />
Aus der insbesondere in Kapitel 6.4 ausgewerteten Literatur lässt sich somit<br />
nicht ableiten, dass die ins Erzeugnis verlagerten Schwermetalle generell nicht<br />
verfügbar oder nur gering auslaugbar sind und die Rechtsnorm des § 5 Abs. 5<br />
Pkt. 4 KrW-/AbfG dadurch keine tatsächliche Relevanz hat.<br />
Die Antwort fällt vielmehr deutlich differenzierter aus. So ist die Verfügbarkeit von<br />
Schwermetallen<br />
• ... abhängig vom jeweils betrachteten Abfall (Gips, Stäube, Aschen) oder daraus<br />
hergestellten Erzeugnis (Klinker, Zement, Mörtel, Beton).<br />
• ... sehr abhängig vom betrachteten Element (Schadstoff). Chrom ist beispielsweise<br />
in der Regel deutlich höher verfügbar als andere Elemente.<br />
• ... abhängig vom Einsatzort der betrachteten Erzeugnisses bzw. Abfalls (Verbrennungsrückstand).<br />
Für Erzeugnisse wie Gips oder Klinker ist von einem<br />
prinzipiell ubiquitären Einsatz auszugehen, während Abfälle wie Kraftwerksaschen<br />
nur an definierten Orten abgelagert werden (Verwertung, Deponierung).<br />
• ... aus Zement/Klinker, dies zeigen alle Literaturquellen, auch abhängig von<br />
der Klinker- bzw. Zementart. Weiter ist eine Abhängigkeit vom erzeugten Bauprodukt<br />
zu sehen (Porenbeton oder wasserundurchlässiger Beton). Ähnliche<br />
Varianzen sind auch für die anderen betrachteten Erzeugnisse zu erwarten.<br />
• ... aus Klinker/Zement davon abhängig, ob die Schwermetalle über den<br />
Brennprozess in die Klinkermatrix eingelagert und damit chemisch gebunden<br />
worden sind oder nachträglich mittels Zuschlagsstoffen oder im Rahmen betriebsinterner<br />
Kreisläufe dem gebrannten Klinker zugemischt werden. In letzterem<br />
Fall ergeben sich deutlich höhere Verfügbarkeiten. Zu den Zuschlagstoffen<br />
gehören auch Kraftwerksstäube und Gips aus Kraftwerken.<br />
• ... aus Erzeugnissen abhängig von der Korngröße des Prüfkörpers. Feinkörniges<br />
Material, wie es im Bereich des Bauschuttrecyclings erzeugt wird (s.o.),<br />
weist deutlich höhere Verfügbarkeiten auf als monolithische Prüfkörper.<br />
• ... aus Erzeugnissen abhängig von den chemischen Eigenschaften des Elutionsmittels<br />
Wasser. Niedrige oder hohe pH-Werte erhöhen oder erniedrigen<br />
die Auslaugbarkeit, je nach Element zum Teil um Größenordnungen. Hohe<br />
oder insbesondere niedrige pH-Werte sind aber, je nach Geologie und<br />
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