Ausgangssituation
Ausgangssituation
Ausgangssituation
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ennstoffe bezeichnet, sollen unter den angegebenen Bedingungen bei der Zementerzeugung<br />
eingesetzt werden dürfen. Methodische Vorarbeiten für diese<br />
Positivliste wurden von Fehringer et al. in ihrer PRIZMA-Studie [79] geleistet (Kapitel<br />
8.5.1. Die österreichische Zementindustrie hat im Jahr 2001 eine eigene<br />
Positivliste veröffentlicht (Kapitel 8.5.2). Eine ÖNORM für Ersatzbrennstoffe wurde<br />
im Jahr 2002 veröffentlicht (Kapitel 8.5.3).<br />
8.5.1 PRIZMA - Positivlisten für Reststoffe in der Zementindustrie<br />
In der PRIZMA-Studie [79] von 1999 werden Methoden und Ansätze zur Erstellung<br />
von Positivlisten für alternative Brennstoffe, nicht aber für Roh-, Zumahloder<br />
Hilfsstoffe, dargestellt und diskutiert.<br />
In der PRIZMA-Studie werden Methoden entwickelt, die auf der Stoffflussanalyse<br />
aufbauen. Anhand von Transferkoeffizienten (synonym für Transferfaktoren) wird<br />
untersucht, welcher Anteil eines brennstoffbürtigen Stoffes in die Emission und<br />
welcher Anteil in den Klinker gelangt. Für die Bestimmung der Transferfaktoren<br />
werden die black box-Methode und die Methode Einbinde- mal Abscheidegrad<br />
herangezogen. Mehr zu diesen Methoden in Kapitel 5.3.3.1 auf Seite 64. Die in<br />
der PRIZMA-Studie verwendeten Transferfaktoren nach beiden Methoden sind in<br />
Tab. 12 auf Seite 66 f. wiedergegeben. Trotz der großen Streuung der Transferfaktoren<br />
halten es die Autoren der PRIZMA-Studie für möglich, eine allgemeine<br />
Positivliste für die österreichische Zementindustrie zu entwickeln.<br />
Es werden unterschiedliche Bewertungsansätze (A bis C) entwickelt und die jeweiligen<br />
Auswirkungen auf eine abzuleitende Positivliste an einsetzbaren Abfällen<br />
in der Zementindustrie diskutiert. Die Ansätze sind:<br />
• Ansatz A – Lufthygiene [79, S. 60 f.]:<br />
Sind die Transferkoeffizienten in die Atmosphäre für alle ausgewählten Stoffe bei<br />
einem Zementwerk kleiner (größer) als die Transferkoeffizienten in die Atmosphäre<br />
für die selben Stoffe bei einer Restmüllverbrennungsanlage, so dürfen die<br />
im Zementwerk eingesetzten Alternativbrennstoffe dementsprechend höhere<br />
(geringere) Schadstoffkonzentrationen als Restmüll aufweisen.<br />
• Ansatz B – Produktqualität [79, S. 62 ff.]:<br />
Im Ansatz B1 werden die Stoffkonzentrationen im Klinker und im Ansatz B2 im<br />
Beton untersucht. Es wird jeweils untersucht, wie hoch die Schadstoffbelastungen<br />
im Klinker bei Einsatz einer durchschnittlichen österreichischen<br />
Rohmaterialmischung mit den mittleren und mit den maximalen Stoffkonzentrationen<br />
ausfallen. Die Differenz zwischen diesen beiden Werten für jeden Schadstoff<br />
darf durch Ersatzbrennstoffe aufgefüllt werden.<br />
156