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Ausgangssituation

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In Deutschland werden ~85 % des Zementklinkers nach dem Trockenverfahren.<br />

in Drehrohröfen mit Zyklonvorwärmern erzeugt. Moderne Zyklonvorwärmer sind<br />

neben der Primärfeuerung zusätzlich mit einer Sekundärfeuerung mit gesondertem<br />

Verbrennungsraum – dem Calcinator– ausgestattet. Die Klinkerkapazität<br />

deutscher Zementwerke mit Zyklonvorwärmeröfen mit (n = 32) oder ohne<br />

Calcinator (n = 13) beträgt 71.300 und 34.800 t/d und ihr Anteil an der Gesamtklinkerkapazität<br />

in Deutschland damit etwa 85 % [42]. An zweiter Stelle (n = 18)<br />

folgen die Drehrohröfen mit Rostvormwärmern, die Lepol-Öfen, mit einer Klinkerkapazität<br />

von 18.610 t/d (14,7 %).<br />

Beim Trockenverfahren werden die Rohmaterialien – Kalk (CaCO3), Sand (SiO2),<br />

Ton (Al2O3) und Eisen (Fe2O3) – zunächst in einer Mahltrocknung getrocknet und<br />

staubfein aufgemahlen. Das so entstandene Rohmehl wird im Zyklonvorwärmer<br />

oben aufgegeben und im Gegenstrom unter Nutzung der Energie der Abgase<br />

des Drehrohrofens auf etwa 850 bis 1.000°C aufgeheizt, dabei getrocknet, entwässert<br />

und das CO2 aus dem Kalkstein (CaCO3) ausgetrieben. Der Vorgang der<br />

Entsäuerung des Calciumcarbonats wird auch als Calcinierung und eine als<br />

Brennraum ausgelegte Gasleitung zwischen Drehrohrofen und die untere Stufe<br />

des Zyklonvorwärmers als Calcinator bezeichnet.<br />

Zur Unterstützung der Vorwärmung und insbesondere der Calcinierung, die<br />

überwiegend in den unteren Zyklonstufen abläuft, können zusätzliche Brennstoffe<br />

über die Sekundärfeuerung zugeführt werden.<br />

Im Anschluß daran wird das aufgeheizte Rohmehl (Heißmehl) bei 1.000°C dem<br />

Drehrohrofen aufgegeben und durch dessen Rotation durch den Ofen transportiert.<br />

Dabei wird es innig vermischt, und über einen mehrstufigen Reaktionsprozess<br />

entsteht der Zementklinker. Am Ofenauslauf befindet sich die Primärfeuerung.<br />

Durch deren über 2.000 o C heiße Verbrennungsgase wird der Klinker bei<br />

1.450°C fertiggebrannt, wobei verschiedene Klinkermineralphasen entstehen.<br />

Diese befinden sich noch in einem instabilen hochreaktiven Zustand und müssen<br />

schnell abgekühlt werden. Dies passiert in der Vorkühlzone am Ende des Drehofens<br />

sowie im Klinkerkühler. Anschließend wird der Zementklinker unter Zusatz<br />

von u.a. Calciumsulfat (Gips/Anhydrit) und/oder REA-Gips zu Zement gemahlen.<br />

Die Abgasreinigung besteht bei Zementwerken in der Regel nur aus einer Staubabscheidung.<br />

Ein Großteil der persistenten Schadstoffe der Ofenabgase wie<br />

Schwermetalle lagert sich im Vorwärmer und in der Mahltrocknung an das kalkhaltige<br />

Rohmehl an, das somit wie eine trockensorptive Rauchgasreinigung fungiert.<br />

Der mit dem Ofenabgas ausgetragene Rohmehlstaub wird über Staubfilter<br />

abgeschieden und zur Rohmehlmahlanlage zurückgeführt und anteilig auch zur<br />

Zementmühle geführt. Im Verbundbetrieb wird das Abgas nach dem Vorwärmer<br />

zum Trocknen des Mahlgutes verwendet und anschließend entstaubt. Im Direkt-

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