Ausgangssituation
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Im Folgenden werden zunächst die Anforderungen beschrieben, die sich für die<br />
jeweiligen Einsatzbereiche der Abfallmitverbrennung ergeben.<br />
Es ist zu unterscheiden zwischen den Anforderungen an Ersatzbrennstoffe, die<br />
sich aus der Betriebstechnik ergeben, und denen, die sich aus dem Immissionsschutz<br />
ableiten.<br />
Zu den betriebstechnischen Anforderungen gehören insbesondere Fragen der<br />
Applikation des Brennstoffes. Je nach Einsatzbereich ist es nicht ganz einfach,<br />
den Ersatzbrennstoff in den Feuerraum so einzubringen, dass keine betrieblichen<br />
Probleme auftreten. Weiter stellt häufig der Prozess selbst betriebstechnischen<br />
Anforderungen. So sind Korrosionsprobleme zu vermeiden, die Reisezeiten der<br />
Aggregate dürfen nicht verkürzt und die Abgasreinigungseinrichtungen dürfen in<br />
ihrer Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt werden.<br />
Anforderungen aus immissionsschutzrechtlichen Gründen berühren insbesondere<br />
Fragen der in den Betriebsgenehmigungen festgelegten Reingasgrenzwerte.<br />
Aber auch Anforderungen an die erzeugten Reststoffe können betroffen sein.<br />
In diesem Kapitel wird der heutige Stand der Diskussion in konzentrierter Form<br />
zusammengefasst. Nicht eingeflossen sind die zusätzlichen Anforderungen, die<br />
sich aus einer Anwendung der in Kapitel 2 beschriebenen Rechtsnorm des § 5<br />
Abs. 5 Pkt. 4 des KrW-/AbfG ergeben würde. Die Frage der Schadstoffanreicherung<br />
im Erzeugnis wird in den Kapiteln 5.3 bis 5.4.3diskutiert.<br />
4.1 Zementwerke<br />
4.1.1 Verfahrensüberblick und technischer Standard<br />
Weltweit stehen zur Zementklinkerproduktion drei Verfahren zur Verfügung. Je<br />
nach Aufbereitung des Rohmehls wird zwischen dem Nass-, dem Halbtrockenund<br />
dem Trockenverfahren unterschieden.<br />
Das Nassverfahren ist das älteste Verfahren zur Herstellung von Zementklinker.<br />
Das Rohmehl wird in Schlammform entweder direkt einem langen Drehrohröfen<br />
mit integriertem Trockner/Vorwärmer (traditionelles Verfahren) oder nach einer<br />
Schlammtrocknung einem Zyklonvorwärmerofen (modernes Naßverfahren) zugeführt.<br />
[42]. Da der Wasseranteil der Schlämme – etwa 28 – 43 % – verdampft<br />
werden muss, benötigt das traditionelle Nassverfahren gegenüber dem Trockenverfahren<br />
deutlich mehr an thermischer Energie. In Deutschland wird es nicht<br />
mehr eingesetzt. In Europa hat es nach CEMBUREAU [43, S. 13] nur noch 6 %<br />
Anteil an der Klinkerproduktion.<br />
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