Ausgangssituation
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Tab. 5: Einsatz von Sekundärbrennstoffen in der deutschen Zementwirtschaft<br />
2001 [30, Tafel 3-3]<br />
Sekundärbrennstoff 1.000 t/a Anteil<br />
1 2<br />
Fraktionen aus Industrie-/Gewerbeabfällen, davon 1 418 33%<br />
• Zellstoff, Papier und Pappe 2 84 6,6%<br />
• Kunststoff 3 67 5,3%<br />
• Verpackungen 4 12 0,9%<br />
• Abfälle aus der Textilindustrie 5 5 0,4%<br />
• Sonstige 6 250 19,7%<br />
Tiermehle und -fette 7 245 19,3%<br />
Reifen 8 237 18,6%<br />
Altöl 9 128 10,1%<br />
Aufbereitete Fraktionen aus Siedlungsabfällen 10 102 8,0%<br />
Altholz 11 72 5,7%<br />
Lösungsmittel 12 33 2,6%<br />
Bleicherde 13 29 2,3%<br />
Sonstige, wie 14 8 0,6%<br />
• Ölschlamm 15<br />
• Organische Destillationsrückstände 16<br />
Gesamt 17 1.272<br />
Die bis 2001 genehmigte Gesamtkapazität zur Abfallmitverbrennung in deutschen<br />
Zementwerken beläuft sich auf 2.673.600 t/a [27]. Nach Abzug der bereits<br />
ausgeschöpften Mengen verbleiben rein rechnerisch 1,4 Mio. t/a. Braungart,<br />
Gallenkemper et al. [31, S. Seite T 5] setzen 1997 ebenfalls 1,4 Mio. t/a an. Insgesamt<br />
dürften die inländischen Absatzmöglichkeiten für Ersatzbrennstoffe aus<br />
MBAs in der Zementindustrie eher bei etwa 1 Mio. t/a liegen. So machte der Anteil<br />
der Ersatzbrennstoffe aus Siedlungsabfällen bei der Brennstoffzufuhr im Jahr<br />
2001 lediglich 8 % aus. Glorius von RWE Umwelt kommt unter Berufung auf<br />
VDZ-Angaben auf einen Anteil von 12,9 % des Energieverbrauchs der Zementindustrie<br />
im Jahr 2001, die durch 520.000 t Ersatzbrennstoffe (solid recovered<br />
fuels) gedeckt worden sind [32, Folie 6].<br />
An dieser Stelle sind die besonders überwachungsbedürftigen Abfälle anzusprechen,<br />
die, soweit brennbar, in Sonderabfallverbrennungsanlagen beseitigt werden.<br />
Da diese Anlagen hohe Behandlungskosten verursachen, ist zu beobachten,<br />
dass ein drastischer Mengenschwund eintritt. Derartige Abfälle werden zunehmend<br />
verwertet, häufig auch im europäischen Ausland. Zwar sind die deutschen<br />
Betreiber von Zementwerken beim Einstieg in diesen Markt gegenwärtig<br />
noch zögerlich, was sich angesichts der hohen Wertschöpfungsraten für derartige<br />
Brennstoffe von mehreren 100 €/t ändern kann. Hinzu kommt, dass andere<br />
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