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Ausgangssituation

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3.2.6 Theoretisches Marktpotenzial Europa<br />

Die Absatzmöglichkeiten in Europa sind in großem Umfang gegeben – zumindestens<br />

in der Theorie. So kommt die TNO [40] im Rahmen einer für die DG XVII<br />

der EU-Kommission erstellten Studie zu einem möglichen Marktvolumen an Ersatzbrennstoffen<br />

für die Europäische Union von 80 Mio. t/a. Dabei ist aber zu beachten,<br />

dass sich Sonderabfälle in Konkurrenz zu der Verwertung von Ersatzbrennstoffen<br />

aus Gewerbe- und Haushaltsabfällen insbesondere bei Zementwerken<br />

entwickeln werden.<br />

Als Verwertungsmöglichkeiten kommen insbesondere auch Stoffumwandlungsprozesse<br />

zur Anwendung, bei denen sich die Frage der Anreicherung im Erzeugnis<br />

stellt.<br />

3.2.7 Zukünftige Entwicklung<br />

Derzeit ist absehbar, dass es in den nächsten Jahren ein wachsendes Angebot<br />

an Ersatzbrennstoffen bzw. Abfällen zur thermischen Verwertung geben wird. Die<br />

Entwicklung prägende Daten sind die neue Gewerbeabfallverordnung, die Entscheidung<br />

des EuGH in der Rechtssache C-458/00 [16] und die AbfAblV.<br />

• Die zum 1.1.2003 in Kraft getretene Gewerbeabfallverordnung soll dafür Sorge<br />

tragen, dass die etwa 3 bis 5 Mio. t/a an hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen,<br />

die bislang in die Scheinverwertung gelangten, nunmehr ordnungsgemäß<br />

und schadlos verwertet oder beseitigt werden. In beiden Fällen besteht<br />

Bedarf an thermischen Anlagen: zur energetischen Verwertung und zur thermischen<br />

Behandlung vor Deponierung.<br />

• Gemischte Gewerbeabfälle können derzeit zur Erfüllung der Verwertungsquoten<br />

noch auf MVAs als energetische Verwertungsanlagen zurückgreifen.<br />

Die Entscheidung des EuGH in der Rechtssache C-458/00 [16] könnte dazu<br />

führen, dass dies zukünftig nicht mehr zulässig ist.<br />

• Die AbfAblV beendet spätestens zum 1.6.2005 die Ablagerung von unbehandelten<br />

Restabfällen und auch hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen auf Deponien.<br />

Die Abtrennung von Heizwertträgern ist zwingend vorgeschrieben. Für<br />

diese sind entsprechende Verwertungs- oder Behandlungsmöglichkeiten zu<br />

finden.<br />

Derzeit ist nicht absehbar, wie der Markt auf dieses sich entwickelnde Überangebot<br />

an Ersatzbrennstoffen reagieren wird. Als große Imponderabilie erweist sich<br />

dabei die EU-Erweiterung zum 1.5.2004. Mit dem EU-Beitritt werden die Binnengrenzen<br />

zu den neuen EU-Staaten fallen. Nach Keinhorst [41] könnte eine<br />

Sogwirkung für Abfallströme aus Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten mit<br />

hohen Standards in der Abfallwirtschaft ausgelöst werden, wenn parallel zu et-<br />

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