Ausgangssituation
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Bauschutt besteht zu über 90% aus mineralischen Materialien. Der brennbare<br />
oder organische Anteil liegt in der Regel um mehr als eine Größenordnung niedriger<br />
(unter einem oder bei wenigen Prozent).<br />
Eine Analyse des mineralischen Anteils des heute anfallenden Bauschutts ergibt<br />
eine Dominanz von Beton (50 bis 90 % des mineralischen Anteils) [140, 141].<br />
Beton ist, sofern er während seiner Nutzungsphase keine außergewöhnliche<br />
Verunreinigung erfahren hat, grundsätzlich recyclingfähig [100, S. 42]. Am Ende<br />
seiner Nutzungsphase ist Altbeton nach entsprechender Aufbereitung grundsätzlich<br />
geeignet, als Betonzuschlag wiederverwendet zu werden. Unter Altbeton<br />
fallen u.a. Bauwerksbeton aus dem Hoch- und Tiefbau, Straßenbeton wie Betondecken,<br />
und Betonwaren wie Pflaster- und Dachsteine.<br />
Mit Ausnahme des Straßenbaus ist die Verwendung von Altbeton als Zuschlagmittel<br />
für Neubeton in Deutschland derzeit noch nicht üblich. In den Niederlanden<br />
dagegen kann z.B. bis zu 20 % des Zuschlags aus Altbeton bestehen, wobei die<br />
Beschränkung aus bautechnischen Überlegungen erfolgt [100, S. 42].<br />
Die Aufbereitung von Altbeton und Bauschutt wird in der Regel trocken durchgeführt.<br />
Das Nassverfahren ist wenig gebräuchlich. In beiden Fällen besteht die<br />
Aufbereitung in einer Vorsortierung, Sichtung, Zerkleinerung, magnetischen Eisenschrottabtrennung<br />
und Klassierung oder Siebung. Ergebnis der Aufbereitung<br />
sind zumeist zwei oder mehrere mineralische Fraktionen, die nach Körnung<br />
(Siebschnitte) unterschieden werden. Üblicherweise wird Altbeton zu Betonsplitt<br />
(kleiner 4 mm) und Betonbrechsand (größer 4 mm) aufbereitet. Je nach Abnehmer<br />
wird die grobkörnige Fraktion auch noch weiter aufgetrennt (Mittelkorn: 4-<br />
16 mm, Grobfraktion: 16-32 mm, oder 4-20 und 20-60 mm). Vom Massenfluss<br />
her fallen die feinkörnigen und fein- bis mittelkörnigen Fraktionen in etwas höheren<br />
Mengen als die Grobfraktion an [141]. Diese Aussage gilt nicht für mobile<br />
Anlagen. Dort ist der Zerkleinerungsaufwand in der Regel geringer.<br />
Tab. 45 zeigt die Massenflüsse für eine nass arbeitende stationären Aufbereitungsanlage<br />
für vorsortierte Baurestmassen. Das Material wurde unter Einhaltung<br />
der österreichischen Trennverordnung [142] am Ort des Abbruchs gewonnen.<br />
Auf der Sortieranlage werden große Holz- und Metallteile vor der Aufbereitung<br />
aussortiert. Die gewonnenen drei mineralischen Fraktionen werden für die<br />
Herstellung neuer Baumaterialien verwendet, die übrigen Fraktionen werden beseitigt.<br />
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